Mit Grossvater Armin, Sohn Patrick und Enkel Jan gehören drei Generationen der Familie Bernhardsgrütter der örtlichen Musikgesellschaft an. Eine Konstellation, die nicht alltäglich ist.
Zwei Generationen der gleichen Familie sind in vielen Musikgesellschaften fast schon Norm. Ungewöhnlich ist es, wenn es zur Konstellation Grossvater, Vater, Sohn kommt. Als Armin Bernhardsgrütter vor 58 Jahren zum ersten Mal eine Musikprobe besuchte, war er 16.
Damals sah die Welt noch anders aus. «Die Preise und die Gesetze in den Gaststätten auch», sagt er lachend. «Eine Stange kostete 45 Rappen. Schmerzhafter fürs Portemonnaie war es, wenn man die Polizeistunde überzogen hat und dabei erwischt wurde, dann waren fünf Franken fällig».
Als gebürtiger Kirchberger war Armin Bernhardsgrütter von 1960 bis 1976 Mitglied der Blechharmonie. Während sechs Jahren sogar Doppelmitglied, als er sich der Stadtmusik Wil anschloss (1970 bis 1976).
Der heute 75-Jährige erinnert sich an Zeiten, als bei der Blechharmonie Kirchberg gleich sechs Bernhardsgrütters mittaten. «Nebst meinem Vater waren noch vier meiner Geschwister dabei, drei Brüder, eine Schwester und ich.»
Bei der Musikgesellschaft Bazenheid ist er seit 1976. Auf der Trompete begonnen, wechselte er später zum Es-Bass. Heute gehört er dem Euphonium-Register an.
Für seine Vereinstreue ist Armin Bernhardsgrütter 1985 zum kantonalen Veteranen ernannt worden. Zehn Jahre später folgte die eidgenössische Ehrung. Ehrenmitglied bei der Bazenheider Musikgesellschaft ist er seit 1996. Die Leidenschaft zur Musik hat der Euphonium spielende Pensionär an die nächste Generation weitergereicht. Sohn Patrick (Jahrgang 1971) trat bereits mit 15 der Musikgesellschaft bei.
«Ich habe in jungen Jahren noch einen Jungbläserkurs bei Josef Bucher besucht.» Wie Vater Armin mit der Trompete gestartet, gehört er heute zusammen mit Armin Rütsche und Reto Sennhauser jenem Trio an, das die Posaune spielt. Und wie der Vater so der Sohn. Patrick Bernhardsgrütter ist ebenfalls Ehrenmitglied der MG Bazenheid. In seinem Fall erfolgte die Würdigung an der Hauptversammlung 2006.
Fünf Jahre darauf feierte er sein 25-jähriges Vereinsjubiläum, was ihm die Ehrung zum kantonalen Veteranen eintrug. Im kommenden Jahr darf er ein weiteres Ereignis feiern. Er wird dann während eines Jahrzehnts als Präsident der Musikgesellschaft amten.
Damit der Name Bernhardsgrütter auch in fernerer Zukunft mit der Musikgesellschaft Bazenheid in Verbindung gebracht wird, dafür sorgt seit März dieses Jahres der bald 15-jährige Jan – Sohn von Patrick. Der Schlagzeuger hat während eines halben Jahres geschnuppert und ist an der Hauptversammlung am 23. November als Mitglied aufgenommen worden.
Was macht es aus, weshalb gleich mehrere Generationen der Musikgesellschaft Bazenheid angehören? Darauf findet Grossvater Armin die passende Antwort: «Der Altersunterschied zwischen dem ältesten und dem jüngsten Mitglied beträgt rund 60 Jahre. Dies ist nur bei einer Musikgesellschaft möglich, nicht nur bei jener in Bazenheid. Jung und Alt müssen sich akzeptieren, weil alle in der gleichen Liga spielen. Das klappt bei uns ausgezeichnet. Aus meiner Warte kann ich behaupten, dass mich der Umgang mit den jüngeren Generationen jung und frisch hält.»
Für die Musikgesellschaft Bazenheid sind die Unterhaltungsabende vom 12. und 19. Januar speziell. Erstmals stehen sie unter der Leitung der 25-jährigen Petra Moser, die im vergangenen April zur ersten Dirigentin der Musikgesellschaft Bazenheid gewählt worden ist.
Die zwei Aufführungen, die unter dem Motto «Crazy Opening» stehen und in der Eichbüelhalle stattfinden, beginnen jeweils um 20 Uhr. Platzreservationen sind ab Montag, 31. Dezember möglich.
Mehr Informationen zur Musikgesellschaft Bazenheid gibt es hier.