Nun ist es definitiv: Das seit Januar geschlossene Restaurant Rose sucht einen neuen Besitzer. Es ist in den vergangenen Monaten in eine 9-Zimmer-Villa umgebaut worden. Der Preis wird mit 2,4 Millionen Franken beziffert.
Zerschlagenes Holz, Bauschutt, mehrere Mulden – die Umgebung des Restaurants Rose zeigt sich wenig gepflegt. Dies das Fazit eines Augenscheins im Mai, als diese Zeitung darüber berichtete, dass die «Rose» am Verwelken sei. Die damals erhobenen Befürchtungen, die Türen könnten für immer verschlossen bleiben, haben sich bewahrheitet.
Vier Monate später haben die neuen Besitzer die damals geäusserte Botschaft in die Tat umgesetzt. Laut dieser lasse sich das geplante Gastro-Konzept nicht realisieren. Die beiden Besitzer würden die Planung anpassen. Nach einer Renovation würde aus der Liegenschaft ein Privathaus.
Was aus der «Rose» geworden ist, dafür braucht es keinen weiteren Augenschein vor Ort. Auf comparis.ch wird an der Seckistrasse 11 in 9533 Kirchberg ein Paradies 50 Minuten von Zürich entfernt angepriesen. Kleiner Schönheitsfehler: Müselbach hat die Postleitzahl 9602.
Auf 2 112 Quadratmetern Grundstücksfläche wird eine Villa mit neuneinhalb Zimmern zum Kauf angeboten. Wer sich die Bilder anschaut, kommt schnell zur Erkenntnis, es handelt sich um die «Rose» in Müselbach. Beschrieben wird sie als schönes Landhaus in traumhafter Umgebung. Das Haus mit Baujahr 1763 erstrecke sich über drei Etagen, sei kernsaniert und auf hohen Wohnkomfort und Funktionalität ausgerichtet.
Abgerundet werde das Ganze mit der weitläufigen ganztags besonnten Terrasse und der atemberaubenden Weitsicht. Das Paradies hat allerdings seinen Preis. Auf Anfrage beziffert der Immobilienmakler diesen auf 2,4 Millionen Franken.
Als weitere Vorzüge werden der Aussenparkplatz sowie der Einstellplatz und die Nähe zur Schule und zum Kindergarten beschrieben, die sich jeweils in 200 Meter Entfernung befinden. Dabei wird allerdings darauf verzichtet, zu erwähnen, dass es sich um eine Privatschule handelt und nicht um die öffentliche Schule.
Bekanntlich gehen die Müselbacher Kinder seit Sommer 2017 nach Kirchberg zur Schule, die Kindergärtler müssen sogar den Weg nach Dietschwil auf sich nehmen.
Der Aufruhr im Dorf ist mittlerweile die Ernüchterung gewichen. Die Enttäuschung ist trotzdem riesig, denn die Tatsache, dass es in Müselbach definitiv keine Hochzeiten, Taufen, Erstkommunionen oder andere Familienfeste mehr gibt, frustriert die Einheimischen.