Startseite
Ostschweiz
Toggenburg
Die politische Gemeinde und die Ortsgemeinde Alt St.Johann spannen zusammen: Im Weier soll ein neuer Werkhof entstehen, kombiniert mit einer Heizzentrale. Die Bürger entscheiden am 26. November.
Der Werkhof der politischen Gemeinde im Weier in Alt St. Johann ist alt. Gemeindepräsident Rolf Züllig schätzt, dass das Gebäude vor rund 100 Jahren gebaut worden ist. Und der Zahn der Zeit hat daran genagt. Die Kellerräume sind unbrauchbar, in mehreren von ihnen ist Aushubmaterial oder sonstiger Unrat gelagert. Die Kellerdecke ist nicht auf die notwendige Tragkraft ausgelegt.
Grössere Sanierungen, abgesehen vom Dach vor etwa 20 Jahren, seien nie getätigt worden, sagt Rolf Züllig. Nun will die politische Gemeinde dies ändern und den Werkhof neu bauen.
Zur gleichen Zeit haben die Ortsgemeinde Alt St.Johann und die Forrer & Abderhalden GmbH in Unterwasser, die beide einen Wärmeverbund betreiben, beschlossen, ihre Anlagen, die ebenfalls in ein sanierungsbedürftiges Alter kommen, zusammenzuschliessen. Dafür sollen in Alt St.Johann eine neue Heizzentrale und eine Verbindungsleitung nach Unterwasser gebaut werden.
Wie Walter Looser, Präsident der Ortsgemeinde Alt St.Johann sagt, haben die Ortsbürger diesem Zusammenschluss zugestimmt und einen Baukredit von 3,5 Millionen gesprochen. Aufgrund des Ortsbildes soll die neue Heizzentrale nicht am bestehenden Ort hinter dem evangelischen Pfarrhaus erstellt werden. Als alternativer Standort wurde eine Parzelle im Weier gefunden, welche die politische Gemeinde der Ortsgemeinde im Baurecht überlässt.
Diese beiden Körperschaften kamen schliesslich überein, die neue Heizzentrale und den neuen Werkhof baulich zu kombinieren. Auf der einen Seite des Gebäudes sollen die Heizzentrale und das Schnitzellager zu stehen kommen, auf der anderen Seite ist ein weitaus kleinerer Teil für den Werkhof reserviert. Dieser soll als eine Halle mit einem Zwischenboden erstellt werden.
Für Rolf Züllig ist diese Zusammenarbeit sehr erfreulich. «Wir als Gemeinde haben grosses Interesse daran, Öl zu substituieren und erneuerbare Energie zu fördern», sagt er. Darum wird die Gemeinde den Wärmeverbund zusätzlich mit einem Investitionsbeitrag von 150'000 Franken unterstützen. «Diese Erneuerung muss der Gemeinde etwas wert sein», begründet der Gemeindepräsident.
Rolf Züllig rechnet mit Kosten in der Höhe von 500'000 Franken für den neuen Werkhof und den Abbruch des bestehenden Gebäudes. Dieser Posten wird im Budget 2019 aufgeführt sein. Der Gemeinderat legt das Gutachten der Bürgerschaft an der Bürgerversammlung vom Montag, 26. November, separat vor.
Losgelöst vom Gutachten wird der Gemeinderat ein Stück des angrenzenden Industrielandes erwerben. Damit soll die Parzelle der Gemeinde arrondiert werden. «Der Kauf des Landes liegt in der Kompetenz des Gemeinderats, darum werden wir das Geschäft nicht der Bürgerschaft vorlegen», sagt Rolf Züllig.
Für die Ortsgemeinde bedeutet die Verlegung der Heizzentrale, dass das Gebiet zwischen dem «Rössli» und dem Weier in Alt St.Johann früher erschlossen wird als geplant. Dies bedingt, dass ein Nachtragskredit beantragt werden muss.
Die Bürgerversammlung mit dem Budget und dem Gutachten findet am Montag, 26. November, um 20 Uhr im «Chuchitobel» in Wildhaus statt.