Die Arbeiten, die Toggenburg Tourismus während der Pandemiezeit vorangetrieben hat, zahlen sich nun aus: Mehrere Projekte sollen für die Umsetzung von öffentlichen Geldern mitfinanziert werden. Im Zentrum stehen dabei der Klang, die Natur und die Gäste.
Der Ort, an welchem sich die Mitglieder von Toggenburg Tourismus getroffen haben, hätte nicht passender sein können: das neu gebaute «Rössli» in Tufertschwil. Vor rund acht Wochen eröffnete die Familie Thalmann das neue Restaurant und ermöglichte den Versammlungsteilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen ihres modernen Gastbetriebs.
Eine positive und optimistische Stimmung, wie sie die Familie Thalmann mit dem «Rössli» beweist, zeigte sich auch auf den Gesichtern des Toggenburg-Tourismus-Präsidenten Max Nadig und des Geschäftsleiters Christian Gressbach. «Wir haben bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Vorjahren deutlich zugelegt», sagte Nadig.
Dennoch stünden einige Herausforderungen an: die Weiterentwicklung in der Hotellerie, die Steigerung von warmen Betten in der Parahotellerie, die professionellere Vermarktung von Gruppenunterkünften. Potenzial sieht Max Nadig bei einer verbesserten Zusammenarbeit von Leistungsträgern. Und:
«Die einheimische Bevölkerung muss stolz hinter dem Tourismus stehen. Sie muss erkennen, dass sie die Angebote auch für sich selber nutzen kann.»
Geschäftsleiter Christian Gressbach stellte mit Blick auf das vergangene Jahr fest, dass das Toggenburg aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht ist. Mehrere Angebote sind ausgezeichnet worden, darunter der Chäserrugg als Landschaft, die 6er-Familienbahn in Wildhaus, der Baumwipfelpfad in Mogelsberg und die Tochterfirma von Toggenburg Tourismus, Berg & Bett.
In der Hotellerie würden sich die Übernachtungszahlen stabilisieren, in der Parahotellerie zeige die Entwicklung aber steil nach oben, sagte Christian Gressbach. Hier setzt Toggenburg Tourismus ein Zeichen und startet ein Programm für die Unterstützung von Zweitwohnungsbesitzern, die ihr Objekt renovieren möchten.
Im vergangenen Jahr sind einige Projekte erfolgreich umgesetzt worden, so eine Gutscheinaktion, bei der Tourismusfördergelder direkt zu den Leistungsträgern geflossen sind. Dazu wurden der Berg-Foxtrail in Wildhaus und die Klangpisten in Wildhaus und Alt St.Johann eröffnet. «Bei allem, was wir anbieten, haben wir stets unsere Strategie mit dem Resonanztourismus im Hintergrund», erklärte Christian Gressbach.
Das Team von Toggenburg Tourismus und der Vereinsvorstand ruhen sich nicht auf den Lorbeeren aus. Im Rahmen des räumlichen Tourismusentwicklungskonzepts (rTEK) wurde definiert, in welchen Orten die Förderung von Massnahmen unter den Titeln Klang (Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann), Klang und Natur (Gemeinde Nesslau), Klang und Holz (Gemeinde Neckertal) sowie Klang und Kulinarik (Gemeinde Lichtensteig) getroffen werden.
«Wir haben konkrete Projekte angestossen. Einige von ihnen laufen schon, sie zeigen die Dynamik, die aus dem rTEK heraus entstanden ist.»
Wie Christian Gressbach weiter ausführte, werden einige dieser Projekte in den Tourismusrat eingebracht. Dieser entscheidet, welche von ihnen mit öffentlichen Geldern aus der Neuen Regionalpolitik (NRP-Gelder) gefördert werden sollen.
Bereits weit vorangeschritten sind die Chääswelt Toggenburg und der Klangcampus. Bei Letzterem gehe es darum, das Gebiet in der Schwendi in Wildhaus-Alt St.Johann auf die Eröffnung des Klanghauses bereitzumachen.
Weniger weit gediehen sind das Areal Nesslau, das Carillon Toggenburg und die Entwicklung der Parahotellerie. Passend zu den Projekten, die allesamt unter den Aspekten Resonanz, Ganzjahrestourismus, Aufenthaltsdauer sowie Natur und Klang betrachtet werden, gibt es ein Projekt Thur- und Neckerweg. Das Konzept sei ausgearbeitet und eine Anschubfinanzierung durch die Gemeinden gesichert.
Daneben hat Toggenburg Tourismus einige Kampagnen am Laufen. Die Aktion «Hüür» wird durch einen Podcast ergänzt. Dieser ist ausschliesslich in den Postautos auf der Churfirstenlinie zu hören und soll den Gästen die Anreise verschönern.
Tourismus wird das Leadthema an der Toggenburger Messe (TOM) vom kommenden Jahr, dort wird Toggenburg Tourismus mit grossen Partnern vertreten sein.
Präsent ist Toggenburg Tourismus das ganze Jahr über auch mit verschiedenen Aktionen an unterschiedlichen Plätzen. Gästeverblüffung, nennt das Christian Gressbach. «Wir überraschen die Gäste und bringen sie zum Staunen. Dies mit dem Ziel, dass sie das positive Erlebnis mitnehmen, sich immer wieder daran erinnern und zu Hause erzählen.» Das ist es, was die Toggenburger unter Resonanztourismus verstehen.