Im «Rathaus für Kultur» laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren, um die ehemaligen Büroräume in ein Kulturzentrum zu verwandeln.
Es riecht nach frischer Farbe im ehemaligen Lichtensteiger Rathaus, das nun zum «Rathaus für Kultur» wird. Allerdings wird die Farbe nicht auf Leinwände oder Papier gepinselt, sondern als Grundierung direkt auf die Wände. Was sich derzeit im historischen Gebäude tut, ist erst der Anfang eines Vorhabens, das Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt neue Perspektiven bieten wird. Schon im kommenden Jahr sollen sich Kulturschaffende verschiedener Sparten und die einheimische Bevölkerung in den Ateliers, in den Probe- und Ausstellungsräumen sowie in der Rathausstube treffen können. Zum Angebot wird auch eine Künstlerwohnung, die Dogo Residenz für Neue Kunst, gehören.
Einen Vorgeschmack auf die geplanten Aktivitäten gibt es bereits diesen Donnerstag, 20. Dezember, ab 19 Uhr. Dann nämlich findet ein Abend der offenen Tür für alle Interessierten statt, die sich bereits jetzt ein Bild von den Veränderungen hinter den altbekannten Mauern machen möchten. In der Ankündigung heisst es: «Man darf das ‹Rathaus für Kultur› begehen und unseren Fortschritt studieren.» Es werde sicher ein interessanter Austausch, eine Baustellenbesichtigung der anderen Art.
Wie Co-Projektleiterin Sirkka Ammann erklärt, sind neben den Organisatorinnen und Organisatoren auch mehrere Freiwillige im Einsatz. Sie erhalten keinen Lohn, sondern Kost und Logis. Gemeldet haben sie sich via Service Civil International (SCI) Switzerland. Während ihres zweiwöchigen Einsatzes wohnen sie in der Dogo Residenz. Auf der Baustelle ist Englisch die Umgangssprache, denn die Gruppe ist international. Die Helferinnen und Helfer stammen aus Russland, Japan, England, Finnland, Österreich, Italien und Belgien.
Auch das lokale Gewerbe ist involviert, beispielsweise bei Elektro-, Sanitär-, Glas- oder gewissen Malerarbeiten. «Wo immer möglich, setzen wir aber aufs Selbermachen», sagt Sirkka Ammann. Das Ganze solle zudem nachhaltig sein, und so versuche man, möglichst viele Materialien wieder zu verwerten.