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Vier junge Toggenburger haben ihre eigenen Ideen umgesetzt und sich mit «Bermontis» eine Auszeichnung geholt.
Auf dem hart umkämpften Getränkemarkt ein neues Produkt zu lancieren, ist nicht ganz einfach. Trotzdem haben die Toggenburger Robert Häne, Daniel Egli, Luca Grauso und Marek Elias ihre Idee eines fruchtigen Kräuterlikörs umgesetzt und auf Anhieb am Swiss Craft Spirits Festival in Basel für ihren «Bermontis» den Gold Award geholt.
Diese vom Publikum verliehene Auszeichnung bedeutet den vier Geschäftsfreunden sehr viel. «Es ist eine Bestätigung, dass wir, auch als Neulinge in der Branche, auf dem richtigen Weg sind», erzählt Robert Häne bei einem Besuch auf dem elterlichen Bauernhof in Wattwil Schönenberg.
Doch wie kam es zur Kreation dieser Kombination von einheimischen Kräutern, ergänzt durch fruchtige Noten aus dem Kanton Thurgau? «Am Anfang stand eine Idee, in diesem Fall dürfen wir sagen ‹eine Schnapsidee›», sagt Daniel Egli. «Wir suchten nach einem gemeinsamen Thema für unsere Diplomarbeit im Bereich Marketing und weil wir schon seit längerer Zeit überlegten, dass ein Kräuterlikör nicht zwingend bitter sein muss, suchten wir nach neuen Möglichkeiten.»
In der Theorie und der aufwendigen Diplomarbeit unter dem Titel «Von der Schnapsidee zum Kräuterlikör» wurde alles detailliert festgehalten. Während zwei Jahren wurde recherchiert, geschrieben und mit der Unterstützung von Judith Brunschwiler, sie ist Master Distiller, ging es an die Umsetzung. «Bei der Entwicklung des Rezepts hat sie massgebend mitgeholfen. Wir hatten zwar Vorstellungen, wie das Endprodukt schmecken soll, doch mit welchen Komponenten das Ziel zu erreichen ist, wussten wir nicht so genau», informiert Robert Häne.
Bei mehreren Versuchen, genau festgehaltenen Rezepten und den darauffolgenden Degustationen, kristallisierte sich dann das Endprodukt, welches den Namen Bermontis trägt, heraus. Lanciert wurde der fruchtige Kräuterlikör Anfang dieses Jahres mit einer ersten Charge von 600 Flaschen. «Wir setzten uns das Ziel, diese bis Jahresende zu verkaufen. Doch inzwischen stehen wir bereits bei der fünften Abfüllung», erzählt ein sichtlich zufriedener Daniel Egli. Der heilige St.Bernhard, Schutzpatron der Alpenbewohner, Bergsteiger und Skifahrer und das lateinische Wort Montis für Berg sind als Kombination die Namensgeber für das neue Produkt Bermontis. Und weil die von den vier Freunden gegründete GmbH komplett aus eigenen Mitteln finanziert wird und alle ohne Entgelt arbeiten, steht niemand unter dem Druck, wirtschaftlichen Erfolg erzielen zu müssen.
«Wir dürfen das Abfüllen und Etikettieren der Flaschen in umgebauten Pferdestall auf dem elterlichen Hof durchführen, haben also keine Mietkosten», sagt Robert Häne. «Zudem geht von jeder verkauften Flasche ein Beitrag an die Schweizer Berghilfe. So können wir nicht nur unserem Traum erfüllen, sondern auch noch etwas Gutes tun», zeigen sich die vier Freunde überzeugt.
Viel Geld investierten die vier Jungunternehmen – alle arbeiten Vollzeit in ihrem Beruf – in das Erscheinungsbild ihrer Kreation. «Unser Wunsch war es, eine traditionelle und doch moderne Flasche zu haben,» so der Tenor. Bermontis wird in einer schwarzen Tonflasche, dekoriert mit einem modernen goldfarbenen Scherenschnitt – selbstverständlich inklusive Churfirsten – abgefüllt. Die Etiketten werden von Hand aufgeklebt, jede Flasche wird nummeriert und so stecken nicht nur viel Kreativität, sondern auch unzählige Arbeitsstunden im Projekt. «Der Erfolg gibt uns recht, wir wollen unsere Marketinganstrengungen weiterführen und freuen uns über jeden Gastronom und jedes Verkaufsgeschäft, das den Kräuterlikör Bermontis im Sortiment führt», so Robert Häne.
Bezugsquellen über die Website www.bermontis.ch