Mit Burgern, Bier und Whiskey einen Hauch Irland in die Berge bringen

Nicht nur die Musik ist irisch, sondern auch Speis und Trank: Am Irish Openair im Rietbad bei Ennetbühl vom 6. und 7. September sorgt Reto Rust für das leibliche Wohl.

Sabine Camedda
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Reto Rust trennt sein Geschäft und seine «Freizeitaktivität» beim Irish Openair strikt: Die Esswaren bezieht er in seiner Metzgerei «wie ein Kunde». (Bild: Sabine Camedda)

Reto Rust trennt sein Geschäft und seine «Freizeitaktivität» beim Irish Openair strikt: Die Esswaren bezieht er in seiner Metzgerei «wie ein Kunde». (Bild: Sabine Camedda)

Wer nach kulinarischen Spezialitäten aus Irland sucht, landet schnell einmal bei Irish Stew und Fish and Chips. Dazu ein Guinness, einen Whiskey oder ein Irish Coffee. «Das steht alles auf der Speisekarte des Irish Openairs», sagt Reto Rust und lacht.

Zum zweiten Mal hat er als Festwirt das Regime übers Essen und Trinken. Und bereits bei der 11. Ausgabe des Anlasses am kommenden Wochenende bringt er wieder etwas Neues auf den Grill: Einen Irish Burger. Dieser sei mit Coleslaw-Salat und Pulled Pork, erklärt Reto Rust.

Es habe etwas mit Kohl sein müssen, sagt er. Denn soweit er wisse, gehöre dieses Gemüse zu den Hauptnahrungsmitteln auf der Grünen Insel.

Grosse Speisekarte bringt genügend Abwechslung

Reto Rust nutzte das Openair im vergangenen Jahr, um die Bedürfnisse der Besucher zu erfragen. «Ich bekam so einige Inputs, die ich in diesem Jahr umsetzen möchte», sagt er. Beispielsweise sollen die Besucher schneller zu den Getränken kommen.

Wichtig ist dem Festwirt auch, dass die Gäste des Openairs Abwechslung auf der Speisekarte haben. Reto Rust weiss aus Erfahrung:

«Viele von ihnen sind zwei oder noch mehr Tage da und haben keine andere Verpflegungsmöglichkeit als in der Festwirtschaft. Da ist es verständlich, dass sie nicht immer nur Wurst essen wollen.»

Das Angebot passt zum irischen Ambiente auf dem Festivalgelände im Rietbad. Zur irischen Musik sollen auch die Gerüche passen, findet der Festwirt. Die Produkte sind soweit als möglich aus der Region. Fleischwaren stellt Reto Rust am Mittwoch und Donnerstag in der eigenen Metzgerei her. «Ich trenne das Geschäftliche und mein Engagement als Festwirt beim Irish Openair strikt und beziehe die Waren in der Metzgerei wie ein Kunde», sagt er.

Besucher und Helfer machen zusammen 6000 hungrige Personen

Die Kalkulation der Mengen ist nicht einfach. Er rechnet damit, von Freitag bis Sonntag 6000 Personen verpflegen zu müssen. Im vergangenen Jahr habe das gut geklappt, sagt Reto Rust. «Wenn dann kurz vor der Schliessung etwas nicht mehr erhältlich ist, ist das nicht weiter tragisch». Die Gäste seien locker und flexibel, die zeigten dafür Verständnis.

Viel zum Trinken und zum Essen, serviert auf Mehrweggeschirr

Reto Rust rechnet damit, am Irish Open Air vom Freitag bis Sonntag 6000 Besucher und Helfer zu verköstigen. Es werden vier verschiedene Mets und zehn verschiedene Biere ausgeschenkt. Allein vom Guinness gibt es über 3000 Liter. 90 Prozent des Biers wird im Offenausschank verkauft.

Um die hungrigen Mägen zu füllen, gibt es unter anderem 500 Kilogramm Fleisch und Fisch zum Frittieren, 650 Kilogramm Pommes frites, 1400 Fleischspiesse, 1000 Bratwürste und 400 Cervelats.

Auf dem Festplatz stehen 40'000 Einheiten Mehrweggeschirr zur Verfügung. Die Konsumenten müssen ein Depot von 5 Franken entrichten, das sie bei der Rückgabe wieder erhalten. Das Geschirr wird nicht auf Platz gewaschen, sondern geht dreckig zum Lieferanten, der es abwäscht und für den nächsten Einsatz vorbereitet. 

Aufgrund von Rückmeldungen vom vergangenen Jahr hat Reto Rust das Dessertangebot erweitert. «Wir haben ein besonderes Stübli, wo es ‹Coffee and Sweets› gibt», sagt er. Hergestellt werden die Kuchen und Torten von einheimischen Bäckern und von Ennetbühler Frauen.

Als Metzgermeister ist Reto Rust bei den Speisen vom Fach. «Von Bier und Whiskey hingegen verstehe ich weniger», gibt er zu. In der Person von Max Kühne, der in Winterthur ein Irish-Pub führt, hat er einen Fachmann zur Seite, der sich vor allem um den Bereich des Whiskeys kümmert und die Gäste der «Whiskey & Cigar-Lounge» entsprechend bedient.

Zehn verschiedene Biere, fast alle frisch gezapft

Bezüglich des Biers musste Reto Rust einiges lernen. Zwar habe er gewusst, dass das dunkle Guinness-Bier zu einem irischen Anlass dazu gehöre. Aber dieses werde nicht gleich gezapft wie ein Schweizer Lagerbier. «Ich konnte aber auch da auf Fachpersonen zurückgreifen, die ihr Metier verstehen», sagt Reto Rust.

In diesem Jahr dürfen sich die Besucher auf zehn verschiedene Biere – darunter auch dasjenige der Brauerei St.Johann – freuen. Dazu werden vier verschiedene Mets ausgeschenkt. Eines davon wird ebenfalls im Toggenburg hergestellt.

Genügend Helfer, die Freude am Anlass haben

Der Posten als Festwirt beim Irish Openair beschert Reto Rust Mehrarbeit. «Man muss den Plausch haben, einmal auch etwas Anderes zu tun», sagt er. Es freut ihn, dass sich die Mehrheit seiner Mitarbeiter freiwillig als Helfer gemeldet haben. «Sie haben ebenfalls den Plausch daran», freut sich der Chef.

Vom Freitag bis Sonntag wird Reto Rust mit verschiedenen Freiwilligen zusammen arbeiten. Das klappe zum grössten Teil sehr gut, die Helfer seien motiviert und er könne sie vielseitig einsetzen. «Wichtig ist für mich auch, dass sie sich bewusst sind, dass sie mit Nahrungsmittel zu tun haben», betont Reto Rust. Er stehe diesbezüglich in der Verantwortung und wisse, dass am Freitagnachmittag ein Kontrolleur alles inspizieren werde.

Als Besucher kennt Reto Rust das Irish Openair schon länger als als Festwirt. «Der Anlass hat sich gut entwickelt», zieht er nach zehn Ausgaben ein positives Fazit. «Quantitativ können wir nicht mehr grösser werden. Die Qualität aber möchten wir mindestens so hoch halten wie sie jetzt ist.»

Hinweis

Mehr Informationen zum Irish Openair in Ennetbühl gibt es unter www.irish-openair.ch