Der Februar war der kälteste Monat des Jahres, stellenweise sogar rekordverdächtig.
Im Februar war es in der Region Ostschweiz so kalt wie noch nie im Winter 2017/18. Im Toggenburg wurde sogar ein Rekordwert gemessen: Rekordverdächtige minus 30,8 Grad Celsius betrug die Temperatur am frühen Morgen des 13. Februars im Gräppelental oberhalb von Wildhaus. Die Daten stammten von der privaten Website «kaltluftseen.ch». Diese misst laufend Temperaturdaten und bezeichnet die Alp als wohl kältesten Ort der Nordostschweiz.
Über Twitter machte Stephan Vogt, der Betreiber von «kaltluftseen.ch», das «Toggenburger Tagblatt» darauf aufmerksam, dass es am Abend des 13. Februars sogar noch etwas kälter war. Minus 33,4 Grad Celsius betrug die Temperatur. Und auch in diesem Winter fiel das Thermometer bereits einmal unter die Marke von minus 30 Grad. Am 13. Dezember zeigte es -30,7 Grad Celsius an. (rus)
Das Gräppelental befindet sich auf einer Höhe von 1330 Metern über Meer. Es entstand in der letzten Eiszeit durch einen Seitenarm des Rheingletschers. Seine Endmoräne lagerte sich im Gebiet Hintergräppelen ab. Dadurch bildete sich eine abgeschlossene Senke mit einer Tiefe von bis zu 44 Metern. Weil kalte Luft stets absinkt, sammelt sich gegen Abend kühlende Luft in dieser Senke, so wie Wasser in einem See. Diese kann nicht mehr abfliessen. So entsteht eine Ansammlung von extrem kalter Luft, ein Kaltluftsee.
Aussergewöhnlich frostig blieb es schliesslich während mehrerer Tage bis Ende des Monats. In der Zeitung war beispielsweise am 27. Februar von minus 23,9 Grad Celsius auf dem Säntisgipfel die Rede. Auch in tieferen Lagen stiegen die Höchsttemperaturen tagsüber nicht über den Gefrierpunkt. Gemäss Experten gibt es solche Kälteperioden immer wieder, aussergewöhnlich sei aber der späte Zeitpunkt.