Der Hemberger Sänger Remo Forrer besuchte die Musikschule Toggenburg in Wattwil. Noch heute lässt er sich dort coachen. Das kantonsweit einmalige Talentförderprogramm der Musikschule dürfte mit ein Grund für seinen Erfolg sein, meint der Schulleiter.
Remo Forrer soll am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) die Schweiz vertreten. Der 22-jährige Hemberger Sänger wird in Liverpool sein Talent unter Beweis stellen – vor einem Millionenpublikum. Der ESC ist nicht nur der älteste jährlich stattfindende Gesangswettbewerb der Welt, sondern ebenso einer der grössten. Kein Wunder, steht zurzeit auch Forrers Umfeld im Rampenlicht.
«Ja, am Montag spürten wir schon, dass zu Remo etwas in den Medien war», sagt Peter Haag im Scherz. Dann ergänzt der Leiter der Musikschule Toggenburg: «Wir sind wirklich stolz auf ihn, er war als Schüler bei uns ein bisschen wie zu unserem Kind geworden.» Auch heute noch würde Remo Forrer bei Bedarf Einzelstunden in Form eines Coachings bei seiner Gesangslehrerin in Wattwil nehmen.
2017 stiess Forrer zur Talent-Klasse der Musikschule Toggenburg, erzählt Peter Haag. «Wir sind auch stolz darauf, dass wir ihn mit diesem Programm fördern durften.» Das sei wohl mit ein Grund, dass er es so weit geschafft hat. Das Talentförderprogramm sei einzigartig im Kanton und könne nur deshalb in dieser Form angeboten werden, weil die Musikschule Toggenburg als Verein organisiert sei und so weitreichendere Möglichkeiten für Subventionen habe.
Habe eine Lehrperson, eine Schülerin oder ein Schüler der Musikschule den Eindruck, dass Potenzial auf eine Karriere bestehe, folge ein Aufnahmeverfahren für die Förderklasse. Der Aufwand sei beidseitig nicht zu unterschätzen, erklärt Peter Haag: Für die Lehrpersonen bedeute es mehr Arbeit, umgekehrt würde von den Schülerinnen und Schülern Leistung erwartet. «Sie müssen abliefern und zeigen, dass sie mehr machen, als unsere regulären Schüler.»
Konkret erhalten die talentierten Musikschüler und -schülerinnen zusätzliche Unterrichtsstunden zum selben Tarif, der regulär zu bezahlen wäre – quasi Gratis-Stunden, sagt Peter Haag. 15 bis 20 Schüler seien jeweils in der Klasse. «Zurzeit hat es noch einige weitere darunter, die durchaus in Remos Fussstapfen treten könnten», deutet der Schulleiter an.
Wenn Remo Forrer ab dem 9. Mai in Liverpool für die Schweiz antritt, werden ihm natürlich auch in Wattwil die Daumen gedrückt. Ob die Musikschule Toggenburg einen öffentlichen Anlass wie etwa ein Public-Viewing durchführen wird, sei noch offen, sagt Peter Haag. Dass die Schule ihren erfolgreichen Alumnus weiterhin tatkräftig unterstützen wird, sei hingegen klar: «Wir werden selbstverständlich Werbung für Remo machen.»