Rund drei Viertel der Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger besitzen ein Velo oder E-Bike, doch viele benutzen es kaum. Ein neues Förderprojekt soll die Velonutzung in der Gemeinde Lichtensteig fördern. Am 1. Oktober findet dazu eine Infoveranstaltung statt.
Die Gemeinde Lichtensteig will zur Velostadt werden. So soll der Anteil Velofahrten erhöht und dem Veloverkehr im Allgemeinen künftig eine besondere Bedeutung zukommen. Deshalb hat der Förderverein Energietal Toggenburg in Zusammenarbeit mit der Energiekommission Lichtensteig das Veloförderprojekt «Mini.Velostadt Lichtensteig» ins Leben gerufen.
Mit dem Projekt soll der Fahrradverkehr und die Akzeptanz bei der Bevölkerung verbessert werden. Ausserdem soll eine Verbindung zwischen dem Veloverkehr und dem Ziel der Gemeinde, energieautark zu werden, geschaffen werden, wie Energietal Toggenburg in einer aktuellen Mitteilung schreibt. «Es ist noch viel Potenzial vorhanden, um Kurzstrecken mit dem Velo zu bewältigen, Lichtensteig ist mit seinen kurzen Wegen besonders dafür geeignet», sagt Peter Stocker, Präsident der Energiekommission, auf Anfrage.
Aus einer Umfrage vom März 2022 ist zudem hervorgegangen, dass über 75 Prozent der Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger ein Velo oder E-Bike besitzen. «Die grosse Mehrheit nutzt diese aber in einer durchschnittlichen Woche gar nie», sagt Sabine Camedda, Leiterin Kommunikation bei Energietal Toggenburg.
Das Ziel sei nun, die Bevölkerung zu motivieren, das Velo mehr zu nutzen, nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag. Peter Stocker fügt an:
«Mit Aufkommen der E-Bikes ist auch das Thema Höhenunterschied kein Hindernis mehr, mit dem Velo zu reisen.»
Im Rahmen des Förderprojekts sind mehrere Massnahmen angedacht, um die Attraktivität des Velos bei der Lichtensteiger Bevölkerung zu erhöhen, beispielsweise gedeckte und abschliessbare Abstellplätze, E-Ladestationen oder Bikesharing. «Wir können uns auch vorstellen, gemeinsam mit der Schule Ideen und Projekte umzusetzen, beispielsweise einen Veloflick-Kurs», sagt Stocker.
Nun will Energietal Toggenburg das Veloförderprojekt «Mini.Velostadt Lichtensteig» der Bevölkerung vorstellen und deren Meinung und Resonanz abholen. Deshalb führt der Förderverein mit der Energiekommission Lichtensteig am 1. Oktober eine Infoveranstaltung durch. Zwischen 10 und 14 Uhr wird vor dem Rathaus über das Projekt informiert. Sabine Camedda sagt: «Wir wollen von der Bevölkerung erfahren, was sie an diesem Thema interessiert und welche Bedürfnisse sie für eine vermehrte Nutzung des Velos haben.»
Letztlich wolle man die Bedeutung des Veloverkehrs erhöhen und die Bevölkerung dazu motivieren, sich künftig für Kurzstrecken nicht mehr ins Auto zu setzen, sondern aufs Velo oder E-Bike zu schwingen.
Derzeit ist man laut Peter Stocker in Abklärungen, ob Massnahmen wie Mietvelos am Bahnhof oder Aufladestationen und zusätzliche Abstellplätze im Städtli kostengünstig umsetzbar seien. Er sagt: «Die Kosten dieser Massnahmen würde die Bevölkerung tragen. Deshalb ist es wichtig, dass eine positive Resonanz spürbar ist.»
Das Pilotprojekt «Mini.Velostadt Lichtensteig» dauert vorläufig bis Ende 2023. Währenddessen soll die Begeisterung der Lichtensteigerinnen und Lichtensteiger für das Velofahren geweckt werden. Sabine Camedda sagt:
«Im Idealfall hat sich Lichtensteig bis dahin zu einer Velostadt entwickelt und kann so eine Vorbildfunktion übernehmen.»