Lichtensteig: Baustellenführung im Rathaus für Kultur

Noch laufen die Umbauarbeiten im ehemaligen Lichtensteiger Rathaus. Die Projektverantwortlichen öffneten die Türen dennoch schon ein erstes Mal und ermöglichten einen Augenschein.

Sascha Erni
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Überall wird gearbeitet, auch die Treppen sind abgeklebt. (Bild: Sascha Erni)

Überall wird gearbeitet, auch die Treppen sind abgeklebt. (Bild: Sascha Erni)

Nach dem geglückten Crowdfunding ist seit Anfang Dezember im Rathaus für Kultur die Renovation im vollen Gange. Am Donnerstag lud der Trägerverein die Bevölkerung auf einen ersten Augenschein ein. «Das ist eine informelle Sache», erläuterte Vorstandsmitglied Marcel Hörler. Die Interessierten sollten sich frei im Gebäude bewegen und mit Projektleitung und Helfern austauschen.

Gut drei Dutzend Menschen aus Lichtensteig und Umgebung nutzten die Möglichkeit, das werdende Kulturzentrum kennen zu lernen. Die jungen Projektmitglieder erklärten detailliert, welche Arbeitsschritte sie in welchem Raum schon vorgenommen haben und noch durchführen werden. Manche Räume waren kaum noch wieder zu erkennen, andere hingegen werden nur sanft renoviert. Marcel Hörler erklärte:

«Es ist spannend, den Charakter des Hauses und einen Teil der Geschichte zu erhalten.»

Die Eröffnung findet im März statt

Im Eingangsbereich, wo sich zuvor der Schalter der Gemeindeverwaltung fand, entsteht die «Rathausstube». Im Sommer hatte das Lokal als Open-Air-Restaurant geöffnet, in Zukunft wird es auch drinnen Getränke und Gespräche geben. Gleich daneben befindet sich der Ausstellungsraum, beide Zimmer sollen gemäss Zeitplan bis Weihnachten fertig renoviert sein. Die weiteren Umbauarbeiten werden noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber schon jetzt steht der Termin für die Eröffnungsfeier fest: Am 9. März 2019 wird das Rathaus für Kultur seinen regulären Betrieb aufnehmen.

Im mittleren Stockwerk beziehen dann Künstlerinnen und Künstler aus der Region Ateliers, das Obergeschoss fällt unter den Einflussbereich von «Dogo – Residenz für neue Kunst».

Der Aufenthaltsraum der Dogo-Residenz wird ab März maximal fünf Künstler beherbergen. (Bild: Sascha Erni)

Der Aufenthaltsraum der Dogo-Residenz wird ab März maximal fünf Künstler beherbergen. (Bild: Sascha Erni)

Der dem Rathaus für Kultur unterstellte Verein bietet Kunstschaffenden für eine beschränkte Zeit die Möglichkeit, in Lichtensteig zu leben und zu arbeiten. Die ersten dieser «Residencies» sind bereits an Künstlerinnen und Künstler aus den USA, Deutschland, Australien – aber auch aus Zürich – vergeben.

Noch bis Ende Woche wohnen hier die freiwilligen Helfer, die über die Non-Profit-Organisation SCI Schweiz ihren Weg ins Toggenburg gefunden haben. Nach den Feiertagen werden weitere Freiwillige aus aller Welt beim Umbau des Lichtensteiger Rathauses mithelfen.

Mit wenig Aufwand wurde viel erreicht

Stadtpräsident Mathias Müller zeigte sich sichtlich erfreut über den Fortschritt der Renovationsarbeiten in seinen ehemaligen Büros. «Es ist sehr hell und offen hier. Die Räume haben sich wesentlich weiterentwickelt.»

Über seinen Tisch laufen die Anträge, welche die jungen Kunstschaffenden für das Rathaus einbringen. Denn sowohl Gemeinde als auch der kantonale Denkmalschutz begleiten das Projekt. «Es ist erstaunlich, wie viel mit verhältnismässig wenig Aufwand erreicht wird», sagte Mathias Müller.

Die Gemeindeverwaltung habe sich nach dem Umzug ins Bankgebäude voll eingelebt, die letzten kleinen Anpassungen geschehen im laufenden Betrieb. Und auch das Rathaus für Kultur wird sich nach seiner Eröffnung im März noch eine ganze Weile fortentwickeln: Für die Pilotphase sehen Gemeinde und Verein fünf Jahre vor.