Einen Monat lang war der Verein Kunsthallen Toggenburg mit der Jahresausstellung «arthur#16: Ja Nein Vielleicht» in der Propstei St.Peterzell zu Gast. Am Sonntag findet die Finissage statt. «Mit möglichst vielen Künstlerinnen und Künstlern», wie Vereinspräsidentin Gaby Roost hofft.
Seit dem 26. August läuft das diesjährige Ausstellungsprojekt des Vereins Kunsthallen Toggenburg, Arthur Nummer 16, in der St.Peterzeller Propstei. Ein paar wenige Tage können Interessierte die zwanzig Exponate noch besichtigen – am Sonntag geht Arthur in den Winterschlaf. Eine wohlverdiente Pause, findet Gaby Roost. «Wir haben sehr gute Rückmeldungen erhalten», sagt die Vereinspräsidentin von Kunsthallen Toggenburg.
Genaue Zahlen könne sie noch nicht nennen, aber es dürften mehrere hundert Kunstinteressierte die Stufen zum Dachstock der Propstei St.Peterzell erklommen haben. Bereits die Vernissage sei gut besucht gewesen, erzählt Gaby Roost. «Die Stimmung war ausgezeichnet, die Leute sind lange geblieben.» Und auch in finanzieller Sicht sollte der Verein einen guten Abschluss finden, sagt Roost:
«Von daher steht uns die Möglichkeit offen, in diesem Rahmen mit den Arthur-Wanderausstellungen weiterzumachen.»
Neben der eigentlichen Ausstellung seien die Kunst-Talks sehr gut angekommen. Ueli Alder, Vorstandsmitglied von Kunsthallen Toggenburg und Kurator der Ausstellung «Ja Nein Vielleicht», sprach an zwei Wochenenden vor Ort mit Künstlerinnen und Künstlern über ihre Exponate. Ganz allgemein habe die Ausstellung dem Publikum die Möglichkeit gegeben, sich immer wieder mit den Kunstschaffenden direkt auszutauschen.
Die Arthur-Ausstellung sei bewusst offen konzipiert worden, sagt Gaby Roost. Denn nur so konnte sichergestellt werden, dass die vielen sehr unterschiedlichen Werke gleichberechtigt nebeneinander existieren konnten. «Nichts erschlägt Dich, wenn Du die Propstei betrittst. Aber alles kommt zur Geltung.»
Die Ausstellung «arthur#16» ermöglichte auch wieder den Austausch zwischen analogem und digitalem Raum, erzählt Gaby Roost. Der Künstler Pascal Sender zum Beispiel verknüpfte sein Exponat via QR-Code mit dem Internet, wo es dreidimensional aufbereitet liegt. Seit einigen Jahren binde der Verein soziale Medien ein. «Das haben wir nun verstärkt gepflegt, besonders den Instagram-Kanal.» Die Zugriffszahlen seien erfreulich gewesen.
Die diesjährige Ausstellung bezeichnet Gaby Roost als «eher eine Ausnahme». Denn üblicherweise sucht sich der Verein einen ungewöhnlichen Ort, auf den sich die Kunstschaffenden aktiv einlassen müssen. So wurde zum Beispiel 2018 gleich das ganze Dorf Krinau zur Kunstbühne, während 2021 die Wandschränke des Gasthauses Freihof Germen in Nesslau die Ausstellung prägten. «Ich denke, es wird nächstes Jahr wieder in diese Richtung gehen», so Roost.
Für die Finissage vom Sonntag sei kein spezielles Programm vorgesehen, sagt Gaby Roost. Aber aus den Erfahrungen der letzten Jahre wisse der Verein, dass es gut ankommt, wenn möglichst alle Künstlerinnen und Künstler anwesend sind. «Es hat etwas von einem gemütlichen, gemeinsamen Abschliessen der Ausstellung.» Das Publikum habe so noch einmal die Chance, sich mit den Kunstschaffenden zu unterhalten. «Und um 17 Uhr beginnt der Abbau», sagt Roost, und lacht.
Wirklich vorbei ist für den Verein Kunsthallen Toggenburg die Ausstellung damit aber noch nicht. Bis Ende November müssen die Finanzen abgeschlossen und der Schlussbericht zu Handen der verschiedenen Stiftungen und Organisationen eingereicht werden. Und dann folgen bereits die Vorarbeiten für die nächste Ausstellung. Gaby Roost erklärt:
«Im Dezember sollten wir schon wissen, was wir nächstes Jahr machen wollen.»
Denn die Bearbeitung von Förderanträgen benötige seine Zeit. Zuerst freuen sich Gaby Roost und ihr Team nun aber auf einen etwas ruhigeren Oktober. Man müsse sich auch zwischendurch mal ausruhen können, sagt sie. «Selbst wenn auch nur für eine kurze Zeit.»