Kleiner Hof kommt gross raus: Bauernkalender im Toggenburg

Die Fotos des Bauernkalenders 2019 werden in diesem Jahr im Toggenburg produziert. Karin und Res Rutz erklären, weshalb ihr Hof dafür ausgewählt wurde.

Beat Lanzendorfer
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Erika ist eine von 19 Frauen, die während der drei Tage auf dem Schwantlen-Hof 60 Minuten Zeit erhalten, sich im besten Licht zu  präsentieren. (Bild: Beat Lanzendorfer)

Erika ist eine von 19 Frauen, die während der drei Tage auf dem Schwantlen-Hof 60 Minuten Zeit erhalten, sich im besten Licht zu
präsentieren. (Bild: Beat Lanzendorfer)

Die Aussicht ist überwältigend. Hoch oben über Wattwil betreiben Res und Karin Rutz auf sechs Hektaren Fläche einen Milchbetrieb mit Kälbermast. Der Schwantlen-Hof gilt als kleinster der Gemeinde Wattwil. Die Grösse spielt während des Shootings von Freitag bis Sonntag aber keine Rolle. Vielmehr hat es den Beteiligten die Aussicht und die perfekte Umgebung auf 870 Metern Höhe angetan, erklärt Pieter Versluys, Verantwortlicher des Bauernkalenders im Gespräch. Eine solche Kulisse findet man aber nicht im Vorbeifahren, der Hof liegt nämlich abseits aller stark befahrener Verkehrsachsen.

Weshalb findet das Shooting des Bauernkalenders ausgerechnet auf Ihrem Hof statt?

Res und Karin Rutz kam die Ehre zu, Gastgeber des Shootings des Bauernkalenders 2019 zu sein. (Bild: Beat Lanzendorfer)

Res und Karin Rutz kam die Ehre zu, Gastgeber des Shootings des Bauernkalenders 2019 zu sein. (Bild: Beat Lanzendorfer)

Karin Rutz: Ich gehe mit meinen produzierten Produkten, die auch im Hofladen erhältlich sind, an Märkte. Dabei hänge ich an meinem Stand jeweils ein Bild unseres Hofes auf. Dieses hat Carla Cavazutti vom Bauernkalender beim Markt in Wangen SZ derart gut gefallen, dass sie mich angesprochen hat, ob ich mir vorstellen könnte, unseren Hof für die Fotoaufnahmen zur Verfügung zu stellen. Nach kurzer Rücksprache mit meinem Mann waren wir selbstverständlich bereit.

Benötigte es im Vorfeld Ihrerseits spezielle Vorbereitungen?

Karin Rutz: Nein. Unsere Gäste haben die Örtlichkeiten vor gut zwei Wochen rekognosziert und zeigten sich angetan. Sie haben explizit darauf hingewiesen, alles so zu belassen, wie es ist.

Die Aufnahmen finden mit Ihren Tieren statt. Geht das ohne Probleme?

Res Rutz: Es kommen Kühe, Kälber, Ziegen, Enten, Hühner sowie unsere Hündin Sina mit ihren zwei Welpen Luis und Gina zum Einsatz. Ich habe den Fotografen darauf aufmerksam gemacht, dass die Aufnahmen jeweils bei den ersten Versuchen im Kasten sein müssen – danach wird es schwierig, die Tiere bei Laune zu halten. Zur Beruhigung bin ich aber immer in der Nähe.

Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit dem Produktionsteam?

Res Rutz: Total angenehm und völlig unkompliziert. Es ist interessant zu sehen, was es alles benötigt, bis ein Bild im Kasten ist. Meine Frau und ich finden es super, dass die Aufnahmen bei uns stattfinden.

Zum ersten Mal im Toggenburg

Der Bauernkalender wird seit rund 15 Jahren von der Calendaria AG hergestellt. Geschäftsführer des Kalenderherstellers aus Immensee ist Pieter Versluys, der mit seinem Produktionsteam von Freitag bis Sonntag im Toggenburg weilt. Warum ausgerechnet im Thurtal?

«Das Toggenburg hat einen hohen Wiedererkennungswert und widerspiegelt die vielfältige Schweiz auf ideale Weise. Nachdem wir in den vergangenen 15 Jahren praktisch alle Landesteile berücksichtigt haben, war es Zeit, wieder einmal Halt in der Ostschweiz zu machen. Im Toggenburg sind wir zudem zum ersten Mal und schon jetzt kann ich sagen, der Weg hierher hat sich in jedem Fall gelohnt», sagt Versluys. Beim Shooting von Freitag bis Sonntag waren 19 Frauen eingeladen, die im Vorfeld gecastet worden waren. Schon dort hatten sie es verstanden, den Pulsschlag der Jury in die Höhe zu treiben.

Nun bekommt jeder der Kandidatinnen im Verlauf der drei Tage 60 Minuten Zeit, sich im besten Licht zu präsentieren. Zwei müssen danach noch über die Klinge springen. Eine der 19 Frauen ist die aus Dicken kommende Deborah (36). Sie wird das «Toggenburger Tagblatt» in der Ausgabe vom Dienstag näher vorstellen und darüber berichten, wie es ihr während der Fotoaufnahmen gegangen ist. (bl)