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Die damals mittelgrosse Regionalbank ist auch dank einer Fusion im Jahre 2006 zur heute doppelt so grossen Clientis Bank Toggenburg geworden.
Im März 1999 haben die Stimmberechtigten an der Bürgerversammlung den Antrag des Gemeinderates gutgeheissen, das Gemeindeinstitut Spar- und Leihkasse Kirchberg in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Am 1. Januar 2000 nahm das Geldinstitut seine Geschäfte unter der neuen Rechtsform auf.
Im April 2001 – nach Ablauf des ersten Geschäftsjahres – trafen sich 491 Aktionärinnen und Aktionäre erstmals zur ordentlichen Generalversammlung in der Bazenheider Ifanghalle. Der Ort der Veranstaltung blieb aufgrund seiner Kapazitäten über die Jahre derselbe. Einzige Ausnahme bildete das Jahr 2014, als die Bank ihre Aktionärsversammlung in Mosnang abhielt.
Die Generalversammlung, sie findet immer am letzten Freitag im April statt, dient zum einen der Abhandlung der Traktanden, zum anderen ist sie ein gesellschaftlicher Anlass, an dem mittlerweile rund 600 bis 800 Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen.
In diesem Jahr findet sie zum 20. Mal statt, jedoch mit ausserordentlichen Durchführungsbestimmungen und in Abwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre. Diese hatten im Vorfeld die Möglichkeit, schriftlich über die Anträge abzustimmen.
An der ersten Aktionärsversammlung – am 27. April 2001 – wurde Ueli Weber zum Präsidenten des neu konstituierten Verwaltungsrates (VR) gewählt. Er hatte das Amt von Hans Hui übernommen, der dem VR der Spar- und Leihkasse Kirchberg während 37 Jahren, davon 20 als Präsident, angehörte.
Den VR 2001 komplettierten Josef Egli, Albert Schmid, Willi Scherrer Senior, Otmar Ledergerber und Kurt Holenstein Senior. Der heute 57-jährige Ueli Weber ist nach wie vor Präsident des Verwaltungsrates. Ihm zur Seite stehen zurzeit Patrick Brändle, Vizepräsident (seit 2006), Christoph Häne (2017), Bettina Hollenstein (2019) und Marcel Widmer (2006). Erinnert sich Ulrich Weber an die vergangenen 20 Jahre als Präsident des Verwaltungsrates, nennt er ein Ereignis, das seine Amtszeit besonders geprägt hat.
«Ich wurde im Frühling 2001 gewählt und ein knappes halbes Jahr später geschah mit 9/11 etwas, das für die ganze Welt einschneidend war. An den Weltbörsen herrschte Angst und Verunsicherung. Danach folgte eine Finanzblase, die in der Finanzkrise 2008 ihren Höhepunkt fand und in die darauffolgende Tiefzinsphase samt Negativzinsen, die bis heute anhält, mündete.»
Trotz all dieser negativen Ereignisse, die einen vor grosse Herausforderungen stellen, sei für Ueli Weber etwas eminent wichtig:
«Der Glaube an die Zukunft. Solche Geschehnisse zeigen, dass es immer wieder negative Zeiten geben kann, in denen es gilt hartnäckig zu bleiben und an sich und sein Tun zu glauben.»
Solche Phasen würden sich wieder ins Positive verändern, nur wisse halt niemand, wie lange eine solche sogenannte Durststrecke dauere. «In solchen Momenten braucht es Durchhaltewillen sowie das fokussierte Verfolgen der eigenen Ziele», sagt Ueli Weber.
Der Bankleiter bei der Umwandlung vom Gemeindeunternehmen zur Aktiengesellschaft war Bruno Stäbler. Auf ihn folgte Bruno Brugger (2008 bis 2012). Von 2013 bis 2018 stand Gertrud Schmucki an der Spitze der Bankleitung. Seit Mai 2018 ist Andreas Fässler Vorsitzender der Geschäftsleitung.
Mit einer Bilanzsumme von 468 Millionen Franken sei die Spar- und Leihkasse Kirchberg eine mittelgrosse Regionalbank, erklärte vor zwanzig Jahren Bankdirektor Bruno Stäbler. Mittlerweile hat sie sich diese Zahl mit rund 928 Millionen Franken praktisch verdoppelt.
Mit zu diesem Ergebnis hat die Fusion im Jahre 2006 mit der Spargenossenschaft Mosnang beigetragen. Dieser Schritt hatte auch eine Namensänderung zur Folge. Seither heisst das Geldinstitut Clientis Bank Toggenburg AG.
Wegen der Coronapandemie und des dadurch verhängten Versammlungsverbots, konnte die ordentliche Generalversammlung der Clientis Bank Toggenburg wie schon im Vorjahr nicht mit Publikum durchgeführt werden.
Die Aktionäre erhielten im Vorfeld die Möglichkeit, schriftlich von ihrem Abstimmungsrecht Gebrauch zu machen. Von den 2563 angeschriebenen Aktionären nahmen 1414 dieses Recht wahr. Das Votum zur Entlastung des Verwaltungsrates sowie die Annahme der Jahresrechnung fiel mit einem Anteil von rund 99 Prozent deutlich aus.
Gemäss Geschäftsbericht konnte die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr von 858 Millionen Franken um 69 Millionen Franken auf gut 927 Millionen Franken gesteigert werden. Die Kundenausleihungen stiegen dabei um 49 auf 795 Millionen Franken. Mit 1,8 Millionen Franken konnten die eigenen Mittel weiter geäufnet werden. Diese betragen aktuell knapp 77 Millionen Franken. Dank des positiven Geschäftsergebnisses mit einem Reingewinn von knapp 2.8 Millionen Franken kann wie in den Vorjahren eine unveränderte Dividende von 10 Prozent ausgeschüttet werden.
Wie schon im Vorjahr und im Sinne der Aktionäre spendet die Clientis Bank Toggenburg 25'000 Franken für einen guten Zweck. 20'000 Franken gehen an die Organisation Ostschweizer helfen Ostschweizern (OhO), 5000 Franken an den st.gallischen Hilfsverein für Gemütskranke. (bl)