In Dietschwil tragen Bäume Nummern

Welche Veränderungen passieren bei Eingriffen in den Wald? Dieser Frage geht man im Forstrevier Kirchberg auf den Grund. Jeder Baum in einem Waldstück bei Dietschwil wurde dafür vermessen, kartografisch festgehalten und nummeriert.

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Die Bäume in einem Waldstück im Alvensberg, das der Grösse eines Hektars entspricht, tragen jetzt Nummern.Bild: Beat Lanzendorfer

Die Bäume in einem Waldstück im Alvensberg, das der Grösse eines Hektars entspricht, tragen jetzt Nummern.Bild: Beat Lanzendorfer

Ein Wald, der gesund und vielfältig ist sowie eine hochwertige Holzqualität liefert, muss gepflegt werden. Um das auch in Zukunft sicherzustellen, wollen die Verantwortlichen der Waldregion 1 St. Gallen, in deren Gebiet die Gemeinde Kirchberg liegt, die waldbauliche Kompetenz der Förster fördern, wie einer Mitteilung von gestern zu entnehmen ist.

Dazu wurde im Forstrevier Kirchberg in der Nähe von Dietschwil ein Marteloskop eingerichtet. Dabei handelt es sich um eine eingerichtete Waldfläche, auf welcher jeder Baum vermessen und dessen Position kartografisch festgehalten ist. Die Fläche des Marteloskops ist mit einer Hektare in etwa so gross wie ein Fussballfeld. Alle Bäume ab einem bestimmten Durchmesser wurden aufgenommen und mit Nummern versehen. Zusätzlich wurden die Baumart sowie der ökologische und ökonomische Wert jedes Baumes erhoben. Damit lassen sich Aussagen zu Holzvorrat und Zuwachs machen.

Theoretische Veränderung lässt sich simulieren

Zu Übungszwecken kann nun eine fiktive Schlaganzeichnung durchgeführt werden, wobei die zu entfernenden Bäume aufgrund ihrer Nummer eindeutig identifizierbar sind. Mit Hilfe eines Auswertungsprogrammes lässt sich die theoretische Veränderung des Bestandes, des Vorrates und vieler weiterer Waldwachstumsfaktoren simulieren.

Die Auswertung der Resultate macht einen Vergleich der verschiedenen, von Förstern getätigten Anzeichnungsvarianten möglich. Das Marteloskop dient so dem Erfahrungsaustausch unter den Förstern und der Weiterbildung in deren Kernkompetenz, dem Waldbau, die so gefördert werden kann. Die Weiterbildung der Förster ist für die Waldregion ein zentraler Schwerpunkt in der Personalentwicklung.

Nur Kirchberg ist in der Waldregion 1

Der Kanton St. Gallen ist in fünf Waldregionen eingeteilt. Die Waldregion 1 St. Gallen reicht von Rorschach bis Kirchberg. Sie ist die nördlichste und besteht aus zehn Forstrevieren mit elf Revierförstern und einer Revierförsterin. Der Grossteil des Thur- und Neckertals gehört zur Waldregion 5 Toggenburg. (pd/rus)

Informationen

Weitere Informationen zum St.Galler Wald und den Waldregionen finden sich unter www.wald.sg.ch.