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Der Hemberger Werner Schlegel gewinnt am 28. April mit 16 Jahren das Toggenburger Verbandsschwingfest. Und dies, ohne beim Schlussgang dabei zu sein.
1100 Zuschauer verfolgten am Sonntag, 28. April, in Ebnat-Kappel bei wechselhaften äusseren Bedingungen das Toggenburger Verbandsschwingfest.
Die Kämpfe auf den vier Schwingplätzen waren vom Start weg sehr spannend. So ergab es sich, dass nach vier Gängen noch immer mehrere Schwinger als Schlussgangteilnehmer in Frage kamen.
Dank ihren Siegen im vierten und fünften Gang schafften Daniel Bösch und Kilian von Weissenfluh letztlich die Schlussgangteilnahme. Diese verpasste der Hemberger Werner Schlegel, der spätere Festsieger, durch einen Gestellten in Gang 5 gegen Martin Roth.
Kilian von Weissenfluh seinerseits, der Gast aus dem Berner Oberland, schwang den ganzen Tag vorne mit und teilte bereits im zweiten Gang die Punkte mit Daniel Bösch, dem Teamleader der Toggenburger. Nach zwölf Minuten Kampf im Schlussgang mussten sich Bösch und von Weissenfluh mit einem Gestellten begnügen.
Lachender Dritter war Werner Schlegel, der mit vier Siegen und zwei Gestellten ein Notenblatt von 57,50 Punkten aufwies, was zum Sieg reichte. Somit feierte der Hemberger seinen ersten Triumph in seiner noch jungen Karriere. Mit seinen 16 Jahren dürfte er auch zu den jüngsten Siegern in der 69-jährigen Geschichte des Toggenburger Verbandsschwingfestes gehören. Seriensieger Jörg Abderhalden war bei seinem ersten von zehn Erfolgen 1997 in Oberuzwil 17 Jahre alt.
Mit sieben Schwingern in den ersten vier Rängen konnten die Toggenburger auch als Team überzeugen. Daniel Bösch klassierte sich trotz gestelltem Schlussgang einen Viertelpunkt hinter Schlegel auf Rang 2a. Mit der gleichen Punktzahl schaffte Vorjahressieger Michael Rhyner Rang 2d. Nach Bösch und Rhyner folgen Beat Wickli, Rico Baumann, Manuel Breitenmoser und Silvan Wetter.
Nach diesem guten Ergebnis konnte sich Urban Götte, der Chef der Toggenburger Schwinger, auf eine spannende Saison freuen. Letztendlich durfte er Ende Saison mit Befriedigung konstatieren, dass es mit den Toggenburger Schwingern wieder aufwärts geht.
Werner Schlegel, die grösste Nachwuchshoffnung, hat mittlerweile bereits fünf Kränze auf dem Konto und war sogar beim Eidgenössischen in Zug nach dem ersten Tag auf bestem Weg zum begehrten Eichenlaub. Drei Niederlagen am Sonntag liessen diesen Traum dann platzen. Weitere Junge wie Marcel Räbsamen oder Damian Ott sind zudem auf gutem Weg, die Lücke im Toggenburger Schwingerverband zu stopfen.
Noch nicht genug scheint Schwingerkönig Nöldi Forrer zu haben. Der Rekordkranzer (147) hat eine Hüftoperation hinter sich und nimmt das Wort Rücktritt bewusst nicht in den Mund. Zuerst möchte er den Genesungsverlauf abwarten, bevor er weitere Entscheidungen trifft.