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Kaum gebaut, schon wieder zu klein. Nach sechs Jahren am neuen Standort weiht die Ebnat-Kappler IST AG bereits einen Erweiterungsbau ein.
Es ist nur gerade sechs Jahre her, da lud die IST AG schon einmal zur Einweihung neuer Räumlichkeiten in Ebnat-Kappel. Der damals eröffnete neue Hauptsitz des Herstellers von Sensoren wurde so schnell zu klein, das nun bereits ein Erweiterungsbau eröffnet wird.
Das Wachstum der Firma lässt sich anhand von Zahlen veranschaulichen. Waren 2013 noch 160 Mitarbeiter für die IST AG tätig, sind es heute bereits deren 400. Ungefähr 200 davon gehen ihrer Tätigkeit in Ebnat-Kappel nach. Das entspreche etwa einer Verdoppelung in den Jahren seit der Eröffnung des neuen Hauptsitzes, sagte Mirko Lehmann, CEO der IST AG, am Tag der Einweihung. «Pi mal Daumen wurde alles verdoppelt», so Lehmann weiter. So zum Beispiel die Produktions- und Büroflächen.
Bloss im Keller habe man mehr als verdoppelt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele Altlasten im Boden beseitigt werden mussten. «Man ging davon aus, dass hier mal eine Kehrrichtdeponie war», erklärte Lehmann. «Vermutlich wurde aber auch noch anderes deponiert.» Die Gemeinde habe hier aber sehr geholfen. Aus der durchs Abtragen des Erdreichs entstehenden Grube wurde der grössere Keller.
Zu klein wurde der bisherige Bau, weil die Firma mehr Aufträge gewinnen konnte. «In den letzten Jahren gab es ein unglaubliches Wachstum», sagte Lehmann. Er räumte aber auch ein, dass man bei einzelnen Kunden eine Verunsicherung darüber feststellen könne, was die Zukunft bringe. Er erwähnte unter anderem den Entscheid Grossbritanniens, aus der EU austreten zu wollen. Aktuell sei das Auftragsniveau bei der IST AG aber weiterhin ordentlich.
Den Erfolg der letzten Jahre führte Lehmann unter anderem darauf zurück, dass die IST AG kundenspezifische Aufträge erfüllt. Man verkaufe nicht einfach Standardlösungen. Lehmann sagt:
«Wir gehen mit dem Stift zum Kunden, nicht mit dem Katalog.»
Dem Wachstum liege auch eine geographische Ausdehnung zugrunde. So sei der Absatz in Amerika stark gewachsen, während er beispielsweise in der Schweiz immer mehr zurückgehe. «Unsere Kunden verlagern die Produktion ins Ausland», stellte Lehmann fest.
Um weiter zu wachsen, will sich die Firma sowohl geographisch noch mehr ausdehnen, als auch bei anderen Sensoren als den Temperatursensoren stärker wachsen. Dazu gehören beispielsweise solche zur Messung von Strömungen oder Feuchte. Die Voraussetzungen dafür hat die Firma mit dem Erweiterungsbau geschaffen. So entstanden rund 7000 zusätzliche Quadratmeter.
Beim Rundgang zeigte sich, dass der alte und der neue Teil nahtlos ineinander übergehen. Das Gebäude ist funktional gebaut und bietet viel Blick ins Grüne. Vom neu geschaffenen Design-Thinking-Raum – hier sollen spielerisch neue Ideen entstehen – wie auch von der Kantine kann man direkt auf die Churfirsten blicken.
Am Festanlass nahmen auch Matthias Altendorf und Klaus Endress teil. Altendorf ist CEO der Endress+Hauser-Gruppe, Endress deren Verwaltungsratspräsident. Die IST AG ist seit 2005 Teil dieses 1953 gegründeten Familienunternehmens mit Hauptsitz in Reinach. Altendorf strich heraus, dass die IST AG noch vor zehn Jahren schwierige Zeiten durchgemacht habe, heute sei die Firma auch dank Mirko Lehmann aber gut aufgestellt.
Was die IST AG erreicht hat, machte auch Regierungsrat Bruno Damann zum Thema seiner Grussbotschaft. Die Firma habe mit ihren Investitionen dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote im mittleren Toggenburg so tief sei. Die IST AG zeige, dass auch ausserhalb der Zentren erfolgreich produziert werden könne. Sichtlich stolz zeigte sich auch Christian Spoerlé, Gemeindepräsident von Ebnat-Kappel. «Für einen Gemeindepräsidenten gibt es nichts schöneres, als an so einem Anlass ein Grusswort halten zu dürfen», sagte er. Mit der IST AG sei in der Gemeinde etwas passiert, sie wachse wieder. Das habe für alle einen Mehrwert.