Am kommenden Wochenende steigt in der Bazenheider Ifanghalle die «No-Limit-Party». Vor zwanzig Jahren erstmals durchgeführt, findet sie normalerweise im Dreijahres-Turnus statt. Organisator sind die Guugewörger, die 2023 ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern. Einer, der alles über die Bazenheider Fasnacht weiss, ist Armin Bernhardsgrütter.
Die jüngere Generation mag es nicht für möglich halten. Es gab Zeiten, da galt Bazenheid als Fasnachtshochburg. Einer, der es ganz genau weiss, ist Armin Bernhardsgrütter. Der bald 80-Jährige nimmt es heute gelassener. Über seine Zeit, als er noch jünger war, weiss er viel zu erzählen. Zum Beispiel was die Zahl 3 in seinem Leben bedeutet.
In Kirchberg aufgewachsen, lebt Armin Bernhardsgrütter seit über 50 Jahren in Bazenheid. 1943 zur Welt gekommen, hat ihn die Zahl 3 aus seinem Geburtsjahr vom ersten Tag an begleitet. Zufall oder Fügung, vierzig Jahre später gehörte er zu den Gründern, welche die Bazenheider Guggenmusik Guugewörger ins Leben riefen. Er sagt: «Leithammel damals war der Bazenheider Primarlehrer Thomas Egli.»
Mit Ausnahme der Wiler Guggenmusiken – die Semphoniker gibt es seit 1970, die Bäretatze folgten neun Jahre später – seien die Bazenheider gemäss Bernhardsgrütter so ziemlich die erste Guggenmusik der Region gewesen. Das war nicht weiter verwunderlich: Der Maskenball in der Eichbüelturnhalle, der sich wegen des riesigen Andrangs bis in die Kellerräumlichkeiten ausbreitete, war weitherum bekannt. Viele Jahre von den Dorfvereinen organisiert, hat in den 90er Jahren ein schleichender Besucherschwund sein Aus bedeutet. Heute gibt es immerhin wieder den Kindermaskenball.
Aber zurück zu den Anfängen der Guugewörger: 1983 gegründet, hatten sie 1984 ihren ersten Auftritt im «Pöstli» in Lütisburg. Bestand die Beizentour zu Beginn aus spontanen Auftritten, sei nach wenigen Jahren ein Zeitplan nötig geworden, weil die Nachfrage auch ausserhalb des Dorfes gross gewesen sei, weiss Bernhardsgrütter. In Bazenheid seien damals nicht selten zehn und mehr Gasthäuser dekoriert gewesen.
Zu Beginn der Nullerjahre hätten sich einige Mitglieder dann überlegt, wie man die Bazenheider Fasnacht wiederbeleben könnte. Treibende Kraft vor mehr als zwanzig Jahren war Armin «Mimi» Rütsche, der die Idee einer «No-Limit-Party» ins Spiel brachte. An vorderster Front mit dabei war erneut Armin Bernhardsgrütter. Die erste Party ohne Limiten ging 2003 über die Bühne. Zufall oder Absicht – für Armin Bernhardsgrütter ein gutes Omen, es war erneut eine 3 im Spiel.
Und weil schon die erste Ausgabe mit einem riesigen Aufwand verbunden war, indem das Innere der Ifanghalle komplett umgebaut wurde, war klar: So etwas geht nicht jedes Jahr. Im Turnus von drei Jahren – wieder diese Zahl – findet jeweils eine «No-Limit-Party» statt.
Weil die Coronapandemie den Guggewörgern ihre Limiten aufzeigte, ist die letzte Ausgabe allerdings schon fünf Jahre her. Nun lädt die Bazenheider Fasnachtstruppe zur Jubiläumsparty, gleichzeitig ist es das 40-jährige Vereinsbestehen. Zwanzig Jahre nach der Gründung geht am kommenden Wochenende die siebte Auflage der «No-Limit-Party» unter dem Motto «Jumanji – isch öppä Zit» über die Bühne.
Die Fasnacht im Toggenburg nimmt Fahrt auf. Nebst der «No-Limit-Party» in Bazenheid gibt es am Wochenende diverse andere Treffpunkte. So startet am Samstag um 18.14 Uhr in Wattwil der grosse Fasnachtsumzug. Anderntags wird ab 13 Uhr zur Kinderfasnacht geladen.
In Ganterschwil trifft sich das fasnächtliche Jungvolk am Samstagnachmittag zur Kinderfasnacht, abends darf sich auch die ältere Generation dem Treiben beim Maskenball hingeben.
Im Obertoggenburg wird ebenfalls auf den Putz gehauen. Unter der Organisation des Turnvereins stehen die Zeichen in Nesslau von Freitag bis Sonntag auf Fasnacht. Einer der Höhepunkte ist die Kinderfasnacht am Samstagnachmittag. (bl)