Abtretende Präsidentin der Liberty Brass Band verspricht in Bütschwil «Musik für das Herz»

Die Liberty Brass Band lud am Sonntag gemeinsam mit dem Engel-Chörli Appenzell zum Konzert in die Kirche St.Kilian ein. Neben abwechslungsreichen Einlagen war es auch der persönliche Abschied der langjährigen Präsidentin.

Corinne Bischof
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Die Ostschweizer Liberty Brass Band (im Bild) und das Engel-Chörli aus Appenzell sorgten für ein abwechslungsreiches Musikerlebnis in der Kirche St.Kilian. (Bild: Corinne Bischof)

Die Ostschweizer Liberty Brass Band (im Bild) und das Engel-Chörli aus Appenzell sorgten für ein abwechslungsreiches Musikerlebnis in der Kirche St.Kilian. (Bild: Corinne Bischof)

«Wir wollen guter Hoffnung sein», mit diesen Worten eröffnet Vreni Breitenmoser am Sonntagnachmittag das Konzert der Liberty Brass Band in der Kirche St.Kilian. Es ist das letzte Mal, dass die langjährige Präsidentin der Ostschweizer Brass Band die Eröffnungsrede vor Publikum hält. Nach 15 Jahren ehrenamtlichen Engagements ist es für Vreni Breitenmoser Zeit zu gehen.

Ihre einleitenden Worte versprechen ein Konzert voller Musik für das Herz, einen Ausbruch aus der Hektik der Weihnachtszeit und vielen Gänsehautmomenten. Das Stück zu Beginn ist imposant und kräftig. Ein kurzes – dafür mit umso mehr Emotionen gefüllt.

Engelsstimmen sinken von der Empore herab

Der stellvertretende Dirigent Roger Wellauer leitet durch den Nachmittag, als wäre er seit etlichen Jahren Teil der Gruppe, die bekannte Lieder wie «Kein schöner Land» neu inszeniert. Matthias Keller überzeugt mit einem Flügelhorn-Solo, die Musik ist ein Auf und Ab, überraschend, steigernd, unerwartet.

Und dann erklingen die Engelsstimmen auf der Empore. Langsam heben sie sich herab, und acht harmonische Stimmen bewegen sich langsam auf die Bühne zu. Es ist das Appenzeller Engel-Chörli, und die Engelsstimmen stammen aus den Mündern von acht Jodlern. So stimmen die Männer die klassischen Weihnachtslieder mehrstimmig an und präsentieren den Besucherinnen und Besuchern «Leise rieselt der Schnee» oder «Oh, du fröhliche».

Auch im zweiten Teil ein Solo im Mittelpunkt

Das Engel-Chörli wird wieder abgelöst von der Liberty Brass Band. Die Melodien sind rhythmisch, rockig und füllen die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörern mit Freude. Auch im zweiten Part der Brass Band steht ein Solo im Mittelpunkt. Marlies Ledergerber spielt auf ihrem Bariton ein Stück von Goff Richards, die Band erklingt im Einklang der Melodie. Später singt der Engel Chor von leuchtenden Sternen am Abendhimmel und von weissem Schnee, der über Nacht gefallen ist.

Die Zuschauer sind begeistert und klatschen bis zu einer Zugabe weiter. So stimmen die Appenzeller zum letzten Mal ein Lied an. Es ist ein afrikanisches, rhythmisch und auch ein wenig ulkig, es wird dazu geklatscht und gestampft, ungewohnt, aber überzeugend. Kaum kann sich ein begeistertes Lachen verkneifen, als der Engel Chor den afrikanischen Gesang mit einem urchigen Bauernruf beendet.

Das Ende einer langjährigen Ära

Doch damit ist der Konzertnachmittag noch nicht ganz vorbei. Es ist Zeit, Vreni Breitenmoser zu verabschieden. Die Präsidentin hat der Liberty Brass Band in den vergangenen 15 Jahren viele Dienste geleistet, sowohl für die jungen Musikanten als auch die alteingesessenen.

Die letzten beiden Stücke dürfen sie und ihr Mann auf der Bank auf der Bühne geniessen. Es ist das Abschiedsgeschenk der gesamten Band für das engagierte Ehepaar. Nach den beiden Klassikern «White Christmas» und «Silent Night» verabschiedet sich auch die Band und lädt draussen zum Apéro ein. Die Kirche leert sich, es ist das Ende eines schönen Konzertnachmittags, aber auch das Ende der Amtszeit einer engagierten und tatkräftigen Persönlichkeit für die Liberty Brass Band.