Die Jazztage Lichtensteig überzeugten zur Feier des 30-jährigen Bestehens mit spielfreudigen Acts und einem Publikum in Feierlaune.
Das Wetter versprach nach der Unsicherheit einige Tage vor dem Start doch noch perfektes Openair-Wetter: Trocken und nach der Hitzewelle der letzten Wochen mit erfrischenden 20 Grad hiess Lichtensteig vom 10. bis 12. August Bands und Zuschauer willkommen. Das Organisationskomitee der Jazztage hatte rund 5000 Gäste erwartet. Zur Zeit der Drucklegung standen die genauen Zahlen noch aus, wer aber Freitag- und Samstagnacht durch die Altstadt zog merkte: Ja, das dürfte hinkommen.
Von der oft proppenvollen Hauptgasse aus waren es glücklicherweise nur kurze Wege ins Elchzelt, die Kalberhalle oder auf den Postplatz. Kurze Wege, die sich aber lohnten, unter die Füsse genommen zu werden – denn der Highlights waren viele, die 26 Acts zeigten eine enorme Spielfreude. Am Freitag wussten besonders die Schweizer von The Gardener & The Tree zu begeistern. Das Set ging in die Beine, ins Herz, und sollte noch lange nachhallen.
Ein Heimspiel waren die Jazztage für den Berner Bluesmusiker Philipp Fankhauser. Er trat bereits zum zweiten Mal in Lichtensteig auf und zog das Publikum nicht nur mit seinen Songs, sondern auch mit Humor und Experimentierfreude in den Bann. Ein gelungener Auftritt, mit verdienten «Zugabe»-Rufen und einen abschliessendem Bad in der Menge.
Schlag auf Schlag ging es am Samstag weiter. Die Rapperin Steff la Cheffe zeigte mit ihrer ganz eigenen Kombination aus fetten Beats und tiefgründigen Texten vielleicht den emotionalen Höhepunkt der diesjährigen Jazztage. Die sympathischen Musiker von «Pegasus» bewiesen dann zum Abschluss, dass sie mit Fug und Recht zu den aktuell besten Livebands der Schweiz gehören. Nach mehreren Zugaben entliessen sie ein erschöpftes, aber glückliches Publikum in die kühle Augustnacht.