Am Dienstag wurde in Lichtensteig der neue Bräker-Weg symbolisch eingeweiht. Er führt an Stationen vorbei, die im Leben des Schriftstellers Ueli Bräker eine Rolle gespielt haben. Die Idee stammt von den Verantwortlichen der Bühne Thurtal, die diesen Sommer ein Bräker-Freilichtspiel realisieren.
Diesen Freitag führt das Ensemble der Bühne Thurtal erstmals sein neues Freilichtspiel «Ueli Bräker – der Arme Mann im Tockenburg» auf, dies ab 20 Uhr im Dreyschlatt oberhalb von Wattwil. Passend dazu fand am Dienstag von 16.30 bis 17 Uhr in Lichtensteig die symbolische Eröffnung des von der Bühne Thurtal initiierten Bräker-Wegs statt. Er führt von Lichtensteig aus über Krinau bis zum Bräkerhaus im Dreyschlatt und ist rund elf Kilometer lang. «Bis Herbst 2018 soll der ganze Weg mit Infotafeln ausgestattet sein», sagte Willy Hollenstein, Präsident der Bühne Thurtal, anlässlich der Einweihung, an der neben Theaterkollege Willy Schönenberger auch der Lichtensteiger Stadtpräsident Mathias Müller und zwei Medienvertreter zugegen waren.
Die Tafeln am Wegrand geben Auskunft über verschiedene Stationen, die das Leben des Schriftstellers Ueli Bräker (1735-1798) geprägt haben. Das geschieht mit Hilfe von Bildern, Texten in Bräkers Originalsprache und mit Videoclips, die mit dem Smartphone über einen Code abgerufen werden können. Zusätzlich präsentiert die Stiftung Willy Fries aus Wattwil eine Bräker-Lebenslinie auf dem kurzen Fussweg vom Parkplatz zum Theatergelände im Dreyschlatt.
Die Bühne Thurtal aus Wil und Umgebung ist ein Laienensemble. Dieses hat in der Region Wil-Hinterthurgau schon «Idda von Toggenburg», «Der Besuch der alten Dame» und 2016 «Die Stickerin von Thurtal» auf die Freilichtbühne gebracht. Stets wurde es von professionellen Autoren, Regisseuren und Musikern angeführt. Bei «Ueli Bräker – der Arme Mann im Tockenburg» sind es der Autor Paul Steinmann (Städtli-Krimi Lichtensteig 2009), der Regisseur Stefan Camenzind (Landschaftstheater Ballenberg) und der Musiker Urs Klauser (Tritonus).
Seit Januar hat das Bräker-Team indoor geprobt, seit Juni bis zu drei Mal wöchentlich vor der Originalbühne im Freien, so wie es auch an den 16 Vorstellungen sein wird. «Die Naturarena mit dem Jugendhaus von Ueli Bräker im Dreyschlatt eignet sich vorzüglich als Bühne für das gut zweistündige Schauspiel», heisst es in der Ankündigung zum Stück. Rund 40 Darstellende und Statisten werden an der Aufführung mitwirken.
Am gleichen Ort wird zudem ab 21. Juli das Stück «Krabat» von Simon Keller und seiner Truppe aufgeführt. Der Jungregisseur, aufgewachsen in Hemberg, hat basierend auf dem Jugendbuch von Otfried Preussler seine eigene, schweizerdeutsche Bühnenfassung von «Krabat» geschrieben. Hierfür wird das alte Bauernhaus kurzerhand zu einer Mühle umgebaut. Insgesamt 17 Schauspielerinnen und Schauspieler wirken am Projekt mit, zudem gibt es eine Krabat-Band.