Ebnat-Kappel
SVP Toggenburg feiert im «Haus der Freiheit» das gute Ergebnis von Esther Friedli – mit einem Schnupf von Hausherr Toni Brunner

Bei den St.Galler Ständeratswahlen hatte Esther Friedli am Sonntag die Nase vorne – auch wenn es für das absolute Mehr nicht gereicht hat. Bevor sie sich auf den Weg nach St.Gallen machte, wandte sie sich an die Mitgliederversammlung der SVP Toggenburg.

Martin Knoepfel
Drucken
Das Wahlergebnis ist bekannt, im «Haus der Freiheit» wird gejubelt.

Das Wahlergebnis ist bekannt, im «Haus der Freiheit» wird gejubelt.

Bild: Andrea Tina Stalder

Diese Wahl sei speziell für das Toggenburg. Sie hoffe, beim ersten Wahlgang für den Ständerat rund 30 Prozent der Stimmen zu erreichen, sagte Esther Friedli am Sonntag im «Haus der Freiheit», wo die SVP Toggenburg ihre Mitgliederversammlung abhielt.

Friedli, Nationalrätin und Kandidatin für den Ständerat, zeigte sich sehr zufrieden mit der Unterstützung im Tal, besonders aus bäuerlichen Kreisen. «Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis im Toggenburg», sagte sie, noch bevor sie wusste, dass sie in allen Toggenburger Gemeinden gewinnen und kantonsweit sogar fast 44 Prozent der Stimmen holen würde.

Rechenspiele, während immer mehr Resultate eintrudeln.

Rechenspiele, während immer mehr Resultate eintrudeln.

Bild: Andrea Tina Stalder

Hochstimmung während des Mittagessens

Kurz nach 12 Uhr kam im Ebnat-Kappler Restaurant Hochstimmung auf, als 51 Gemeinden ausgezählt waren und Esther Friedli die zweitplatzierte Susanne Vincenz schon klar distanziert hatte. Von einem «gewaltigen Ergebnis» sprach Hausherr Toni Brunner und dämpfte zugleich Hoffnungen auf das absolute Mehr. «Heute kann man gar nicht gewählt werden», sagte er.

Während des folgenden Mittagessens wurde die Stimmung immer besser. Ob es am Menü lag oder an weiteren Ergebnissen, die den Trend bestätigten, muss offen bleiben. Unisono äusserten sich die Mitglieder der SVP Toggenburg gegenüber dieser Zeitung, dass Esther Friedli die optimistischsten Erwartungen übertroffen habe.

Während die Streichmusik tapfer gegen den Geräuschpegel anspielte, gab es für die Parteileitung aus der Hand des Hausherrn eine Prise Schnupftabak, verbunden mit einem zur Wahl passenden Spruch. «Esther wiiterhin nach Bern, jetzt aber in Ständerot gern. Gang go wähle, da isch wichtig. Mach för St.Galle s’richtig.»

Toni Brunner (2. v. l.) bringt zusammen mit Parteikollegen einen Schnupfspruch auf seine Partnerin und Ständeratskandidatin Esther Friedli aus. Rechts von Brunner: der Walliser SVP-Nationalrat Michael Graber.

Toni Brunner (2. v. l.) bringt zusammen mit Parteikollegen einen Schnupfspruch auf seine Partnerin und Ständeratskandidatin Esther Friedli aus. Rechts von Brunner: der Walliser SVP-Nationalrat Michael Graber.

Bild: Andrea Tina Stalder

«Voll in die Hosen steigen»

Applaus brandete wieder durch den Saal, als kurz nach 13 Uhr das Endergebnis bekannt wurde. Und Toni Brunner hatte zum Schluss des Wahlhöcks die Lacher für sich. «Ich hätte mir nie vorgestellt, einmal das Bett zu teilen mit einer Frau, die an allen Strassenrändern steht.» Jetzt müsse die SVP nochmals sechs Wochen lang kämpfen und einige Plakate mehr aufstellen, mahnte er im Hinblick auf den zweiten Wahlgang. «Es ist ein Kampf bürgerlich gegen links. Ob die FDP mitmacht, interessiert uns nicht.»

Das Säli ist anlässlich der Mitgliederversammlung der SVP Toggenburg gut gefüllt.

Das Säli ist anlässlich der Mitgliederversammlung der SVP Toggenburg gut gefüllt.

Bild: Andrea Tina Stalder

Themenwechsel. Die Leinwand wurde herabgelassen, gerade rechtzeitig für die Entscheidung im Weltcup-Riesenslalom von Kranjiska Gora. Sie fiel ebenfalls zur Freude der Toggenburger SVP-Mitglieder aus. 72 von ihnen waren gekommen, und zusammen mit Gästen füllten sie das Säli bis auf den letzten Platz. Von einem Freudentag für die Kreispartei und von einem kleinen Volksfest mit zwei guten Siegern sprach Kreisparteipräsident Thomas Bösch.