Ebnat-Kappel: Bildungskommission statt Schulrat – «Ein nicht zwingender, aber richtiger Schritt»

Ebnat-Kappel möchte anstelle des Schulrats eine Bildungskommission einsetzen.

Urs M. Hemm
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Der Ebnat-Kappler Gemeindepräsident Christian Spoerlé erläutert die Gründe für den geplanten Strukturwechsel. (Bild: Urs M. Hemm)

Der Ebnat-Kappler Gemeindepräsident Christian Spoerlé erläutert die Gründe für den geplanten Strukturwechsel. (Bild: Urs M. Hemm)

War es dem schönen Wetter, den zahlreichen anderen, gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen oder der Tatsache geschuldet, dass das Vorhaben der Gemeinde Ebnat-Kappel auf grosse Akzeptanz stösst? Gemeindepräsident Christian Spoerlé liess diese Fragen unbeantwortet und begrüsste am Dienstagabend unbeirrt rund 20 Interessierte zur Informationsveranstaltung über die geplante Änderung der Führungsstruktur der Schule Ebnat-Kappel. Dabei möchte die Gemeinde den Schulrat auflösen und an dessen Stelle eine sogenannte Bildungskommission einsetzen. «Dies ist zu diesem Zeitpunkt kein zwingender, aber sicherlich der richtige Schritt», sagte Christian Spoerlé.

Trennung von strategischer und operativer Führung

Christian Rufer, Schulratspräsident. (Bild: Urs M. Hemm)

Christian Rufer, Schulratspräsident. (Bild: Urs M. Hemm)

Das Ziel dieses Vorhabens sei es einerseits, die Strukturen zu vereinfachen und damit die Entscheidungswege zu verkürzen. «Andererseits soll mit der Einsetzung der Bildungskommission die strategische und operative Ebene klar getrennt werden», führte Schulratspräsident Christian Rufer aus. Heute treffe der Schulrat noch viele operative Entscheide, was sehr zeitaufwendig sein könne und lange Dienstwege erfordere. «Deshalb soll künftig das operative Geschäft auf der Stufe Schulleitung erledigt werden, die strategische Führung der Schule soll die Bildungskommission übernehmen», sagte er.

Die Bildungskommission soll durch ein Schulpräsidium geführt werden, das wie bisher direkt durch die Bürgerschaft gewählt wird. Dieses ist auch automatisch Mitglied des Gemeinderates. Des Weiteren sollen ein Vertreter des Gemeinderates sowie drei Vertreter aus der Bevölkerung der Kommission angehören. Mit beratender Stimme sind eine Schulleitungsperson sowie eine Vertretung der Lehrerschaft Mitglieder des Gremiums.

Auf eine Frage antwortete Christian Rufer, dass durch die Verlagerung der gesamten operativen Führung auf die Schulleitungen deren Aufgabenpensum allenfalls kurzfristig etwas grösser werde. «Durch Zeiteinsparung und kürzere Entscheidungswege sollte sich dies aber schnell wieder egalisiert haben», sagte er.

Zudem würde sich im Arbeitsalltag bald zeigen, welche Aufgabenaufteilung am sinnvollsten sei, so dass – wo nötig – Anpassungen vorgenommen werden könnten. Christian Rufer betonte, dass diese Veränderung nur die Führungsebene der Schule betreffe. Auf den Schulbetrieb hätte diese keinerlei Auswirkungen.

Einsetzung ab dem 1. Januar 2021 möglich

Der Vorschlag zur Einsetzung einer Bildungskommission komme nicht von ungefähr. «Bereits im Jahr 2017 hat sich eine Projektgruppe mit dem Thema beschäftigt und verschiedene Modelle geprüft», sagte Christian Spoerlé. Nach Gesprächen mit Vertretern von Schulen, welche schon erfolgreich mit diesem System arbeiteten, hätten Gemeinde- und Schulrat sich schliesslich für diese Lösung ausgesprochen.

Vorausgesetzt, die Bürgerschaft stimmt diesen November der nötigen Änderung der Gemeindeordnung zu, und gegen die Änderung der Schulordnung wird kein Referendum ergriffen, würde bei den Erneuerungswahlen im September 2020 kein Schulrat mehr, sondern nur noch ein Schulpräsidium gewählt werden. Die Bildungskommission würde sodann Ende 2020 gebildet und ab dem 1. Januar 2021 mit ihrer Arbeit beginnen.