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Cora Amerun Walser arbeitet an der Verwirklichung ihrer eigenen Puppenbühne. Gleichzeitig feiert sie mit ihrem fahrenden Puppentheater Premiere beim Baumwipfelpfad.
Ihr Traum einer eigenen Puppenbühne nimmt langsam, aber sicher Form an. Seit April arbeitet Cora Amerun Walser am Rössliweg 6 in Mogelsberg unablässig am Bau ihrer Puppenkiste. «Im Bereich Beleuchtung und Ton habe ich noch einiges zu tun. Aber ansonsten bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden», sagt Cora Amerun Walser. Sie deutet dabei auf die kleine Bühne mit dem typisch roten Vorhang, die das Herzstück der Puppenkiste Mogelsberg sein wird.
«Seit dem Jahr 2015 war ich ganz im Geiste der alten Wanderbühnen mit ‹Aurora’s fahrendem Puppentheater› unterwegs», sagt Cora Amerun Walser. Dies wolle sie unbedingt auch weiterhin tun und mit Ross und Wagen von Markt zu Markt ziehen, um Kinder zu erfreuen. Sie sagt:
«Die Puppenkiste in Mogelsberg soll so etwas wie ein Rückzugsort sein, an dem ich Sachen ausprobieren, neue Stücke entwickeln und mich mit anderen Kulturschaffenden austauschen kann.»
Zudem möchte sie hier ihre eigenen Stücke professionell aufnehmen, um sie dann als CD über das Internet zu veräussern.
Wer jedoch Cora Amerun Walser mit ihrem fahrenden Puppentheater live erleben möchte, kann dies an diesem Wochenende beim Baumwipfelpfad in Mogelsberg tun. Dort zeigt sie ihre neueste Geschichte «D’Baumwipfelfee und de grossi Rat» (siehe Hinweis).
In diesem Stück unterhalten sich die Bewohner des Baumwipfelpfades über das Wurzeltelefon über ihre Probleme und Sorgen, die ihnen das Leben schwer machen. So beklagt sich beispielsweise das Reh, dass immer mehr Menschen durchs Dickicht rennen würden und es fliehen müsse, um einmal ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Der Fuchs hingegen leidet unter Bauchschmerzen, weil er etwas Komisches gefressen habe. Am Abend kommt dann der grosse Rat zusammen, der aufgrund dieser Sorgen der Waldbewohner die goldenen Regeln für das Leben im Wald festlegt. Cora Amerun Walser sagt:
«So kommen Themen wie Rücksichtnahme oder Abfall zur Sprache, die mir sehr wichtig sind.»
Sie leitet unter anderem einen Waldkindergarten im Raum Zürich und schreibt quasi nebenbei Kinderbücher, die sie als gelernte Lithografin gleich auch selbst illustriert. Zudem ist sie Naturpädagogin.
Der erzieherische Aspekt spielt denn auch in allen ihren Stücken eine wichtige Rolle.
«Es darf nicht sein, dass wir die Welt, in der wir leben, kaputtmachen.»
Daher möchte sie den Kindern auf spielerische Weise einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt vermitteln. «Wenn die Eltern, die ihre Kinder begleiten, auch etwas dabei lernen, ist es umso besser», sagt sie mit einem Schmunzeln.
Ihre Puppen – mittlerweile sind es rund 50 an der Zahl – fertigt sie in ihrem Atelier in Mogelsberg. «Ich arbeite zurzeit sehr gerne mit gefilzter Rohwolle.» Es sei zwar eine aufwendige Arbeit, aber auch wenn die Fertigstellung einer Puppe zwischen 20 und 30 Stunden dauere, lohne sich die Mühe. Cora Amerun Walser ist überzeugt:
«Denn mit dem weichen Material kann ich den Puppen mehr Ausdruck geben und dadurch, dass sie beweglicher sind, sind sie viel lebensnaher.»
Im Atelier und auf der Bühne wird Walser unterstützt von Karin Bird und Monika Hossle, zwei Künstlerinnen, die zwar auch ihre eigenen Projekte verfolgen, bei «Aurora’s fahrendem Puppentheater» aber regelmässig mitwirken. Für das aktuelle Stück «D’Baumwipfelfee und de grossi Rat» machte Karin Bird alle Tierfiguren, Cora Amerun Walser diejenigen, die den Zwerg und die Fee verkörpern.
Cora Amerun Walser könnte sich eine regelmässige Zusammenarbeit mit dem Baumwipfelpfad durchaus vorstellen. Sie sagt:
«Bezüglich des pädagogischen Aspekts und der Nähe zur Natur verfolgen wir beide dieselben Ziele.»
So wolle sie ihre Puppenkiste für Besucher des Baumwipfelpfads öffnen und für die Kinder erlebbar machen.
«Ich habe noch weitere Ideen rund ums Haus, die aber noch nicht spruchreif sind. Ich könnte mir aber neben Livevorstellungen im Theater auch beispielsweise einen grossen Fliegenpilz mit einem Märlitelefon in meinem Garten vorstellen.»
Zuerst jedoch wolle sie sich auf die Vorstellungen am Wochenende konzentrieren. Denn trotz all ihrer Erfahrung kann sie eine gewisse Nervosität nicht verbergen. «Nachdem die geplanten Vorstellungen beim Baumwipfelpfad an Ostern nicht haben stattfinden können, wird dies die Premiere sein», sagt Cora Amerun Walser.
«D’Baumwipfelfee und de grossi Rat»: Baumwipfelpfad Mogelsberg; Vorstellungen am Samstag und Sonntag, 1. und 2. August, jeweils um 11, 14 und 16 Uhr. Keine Voranmeldung, die Platzzahl ist auf etwa 30 beschränkt. Mehr Informationen sind zu finden auf: www.aurora.aine.ch.