Die Wattwiler Volleyballerinnen bleiben in der Aufstiegsrunde zur Nationalliga A das Team der Stunde und reihen den vierten Sieg in Folge aneinander. Der 3:2-Erfolg am Samstag in Schönenwerd kam einem Hitchcock-Film gleich.
Volley Toggenburg bleibt das einzige Team, das in der Aufstiegsrunde ungeschlagen ist. Am Samstag in Schönenwerd war es aber äusserst knapp. Im entscheidenden fünften Satz setzten sich die Ostschweizerinnen in einem Hitchcock-Finale mit 19:17 durch.
Volley Toggenburg musste in der vierten Runde den schwierigen Gang nach Schönenwerd antreten. Die Mittelländerinnen haben eine recht junge Mannschaft und verfügen mit Laura Sirucek über eine exzellente Ausnahmekönnerin. Die ehemalige Nationalspielerin überzeugte von Beginn weg als Teamleaderin und übernahm Verantwortung. Mit ihr steigerten sich die Aargauerinnen von Satz zu Satz und bekamen so das Spiel von Volley Toggenburg immer besser in den Griff.
Von Beginn weg schenkten sich die Mannschaften nichts – beide überzeugten mit starken Verteidigungsaktionen. Ein Doppelwechsel im ersten Satz brachte schliesslich die Entscheidung zu Gunsten der Gäste (25:21).
Volley Toggenburg startete erfolgreich in den zweiten Durchgang und lag praktisch immer vorn. Schönenwerd gab aber nicht auf, konnte drei Satzbälle abwehren und nutzte die erste Chance zum Satzausgleich (26:24).
Die Ostschweizerinnen steckten den unglücklichen Satzverlust weg und starteten stark in den dritten Durchgang. Dann folgte beim Stande von 10:14 der Schreckmoment: Miriam Reiser landete ohne Fremdeinwirkung unglücklich auf dem Boden und verletzte sich am linken Knie. Über die Schwere der Verletzung kann noch nichts gesagt werden; ein weiterer Einsatz war aber nicht mehr möglich. Ein MRI wird Klarheit bringen. Jasmine Kuch, mit Jahrgang 2002 jüngste Spielerin auf dem Feld, kam so zu ihrem dritten Einsatz in der Nationalliga B.
Volley Toggenburg steckte den Schock vorerst gut weg und spielte im dritten Satz souverän weiter. Mit 20:25 setzten sich die Wattwilerinnen durch und gingen mit 2:1 in Führung. Doch jetzt kam die Zeit von Laura Sirucek. Die routinierte Spielerin kam immer besser ins Spiel. Sowohl am Netz als auch aus dem Hinterfeld wurde sie von der Zuspielerin immer wieder eingesetzt. Mit ihrer unglaublichen Power drehte sie das Spiel und war die tragende Kraft beim 2:2-Satzausgleich. Somit musste der fünfte Durchgang die Entscheidung bringen.
Volley Toggenburg erwischte den besseren Start und wechselte mit einer 8:6-Führung. Doch Schönenwerd liess sich nicht abschütteln und kämpfte um jeden Ball. Das Heimteam machte sehr viel Druck, verteidigte spektakulär und führte plötzlich mit 13:12. Dann wechselte das Spiel wieder – Toggenburg kam beim 14:13 zum ersten Matchball. Schönenwerd wehrte ab und kam mit einem Service-Netzroller beim Stande von 15:14 seinerseits zu einem Matchball.
Beide Teams mobilisierten die letzten Reserven und versuchten alles, um den entscheidenden Punkt zu machen. Beim Stande von 18:17 servierte bei Toggenburg Nora Terinieri. Sie zeigte überhaupt keine Nerven, schloss die Partie nach einem Time-out mit einem direkten Punkt ab und sicherte so Volley Toggenburg den entscheidenden Punkt zum 19:17-Triumph.
Die Hälfte der Aufstiegsrunde ist absolviert. Am kommenden Samstag empfängt Volley Toggenburg Co-Leader Therwil. In der Hinrunde gab es einen überraschenden 3:2-Erfolg. (pd)
Volley Schönenwerd – Volley Toggenburg 2:3 (21:25, 26:24, 20:25, 25:19, 17:19)
Volley Toggenburg: Leslie Betz, Jasmin Kuch, Miriam Reiser, Nicole Kamer, Marina Gähwiler, Jasmine Fiechter, Jana Pfyl, Romy Bongard, Nora Terinieri, Joselyn Subero, Isabelle Reiser, Tamara Riesen. Coach: Marcel Erni.
Resultate: Val-de-Travers – Glaronia 3:2. Schönenwerd – Toggenburg 2:3. Münchenbuchsee – Aadorf 2:3. Therwil – Züri Unterland 3:2.
Rangliste: 1. VBC Aadorf 4/11 (10:5). 2. VB Therwil 4/11 (11:8). 3. Volley Toggenburg 4/10 (12:5). 4. VBC Münchenbuchsee 4/9 (9:7). 5. Val-de-Travers 4/5 (6:9). 6. VBC Glaronia 4/5 (8:11). 7. Schönenwerd 4/5 (7:11) 8. VBC Züri Unterland 4/4 (5:12).