An der Delegiertenversammlung des Vereins Regio Wil sprachen sich die Mitgliedsgemeinden trotz Gegenstimmen für eine 50-prozentige Erhöhung des Mitgliederbeitrags aus.
Der Verein Regio Wil hat zum Zweck, die nachhaltige Entwicklung der Region durch die Verbindung von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Interessen zu fördern.
Durch gemeinsame Anstrengungen und eine regionale Denkweise soll die Region umfassend gestärkt und ihre Position als zukunftsgerichteter Raum im überregionalen Standortwettbewerb gefestigt werden.
Weil die Anforderungen immer anspruchsvoller werden, beantragte der Verein an seiner Delegiertenversammlung am Donnerstag im Wiler Stadtsaal eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge von zurzeit 5 Franken je Einwohner auf 7.50 Franken.
Dies führte zu Diskussionen. Die Vertreter der Gemeinden Tobel-Tägerschen und Fischingen lehnten den Antrag ab. Ihre Begründungen: Das Geld könnte anderweitig besser eingesetzt werden oder ihre Gemeinde liege nicht unmittelbar im Wiler Einzugsgebiet.
Roman Habrik, Gemeindepräsident von Kirchberg, sowie Stefan Frei, Gemeindepräsident von Jonschwil, sprachen sich in ihren Voten hingegen für eine Erhöhung aus. Dazu Habrik: «Wir liegen nicht im Gebiet von Wil West, anerkennen aber deren Bedeutung.»
Stefan Frei doppelte nach: «Wir sollten bemüht sein, die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten, mit der Stärkung der Regio Wil können wir einen wichtigen Beitrag leisten.» Letztlich wurde der Antrag des Vorstandes problemlos angenommen.
Die Anpassung der Mitgliederbeiträge wurde auch deshalb erforderlich, weil das Eigenkapital des Vereins zusammengeschmolzen ist. Erklärt wird dies unter anderem mit der Gründung der Standortförderungsorganisation Wirtschaftsportal Ost (WPO).
Dieses soll die wirtschaftliche Bedeutung des Raums Wil stärken. Mit diesem Signal sei es nun auch möglich, die Planungen von Wil West voranzutreiben. Im Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wil West zwischen Wil, Münchwilen und Sirnach sollen in den nächsten rund zehn Jahren bis zu 3000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Bisher war Niederbüren Mitglied der Region Appenzell-St. Gallen-Bodensee. Gemäss Aussage von Gemeindepräsidentin Caroline Bartholet arbeite die Gemeinde schon jetzt eng mit Nachbargemeinden zusammen, die zur Regio Wil gehören. Deshalb mache ein Wechsel Sinn.
Nach der problemlosen Wahl hiess Regio-Wil-Präsident Lucas Keel Niederbüren als 23. Mitgliedsgemeinde herzlich willkommen.
Mit diversen Aktionen will der Verein Regio Wil im Jahr 2021 sein zehnjähriges Bestehen feiern. Immer vorausgesetzt, die Coronakrise lasse eine Durchführung zu, denn bereits im laufenden Jahr sei einiges ausgefallen oder verschoben worden.