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In der Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann müssen die Bürger nächstes Jahr zehn Prozentpunkte weniger Steuern bezahlen. Ausserdem schafft die Gemeinde eine neue Schneefräse an.
148 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, das entspricht einem Anteil von knapp acht Prozent der Stimmberechtigten, nahmen an der Gemeindeversammlung vom Montagabend in der Mehrzweckhalle Chuchitobel in Wildhaus teil. Erstmals war die neue Gemeinderatsschreiberin Edith Meyer anwesend. Die Senkung des Steuerfusses um zehn Prozentpunkte auf 128 Prozent, dies entspricht einem Einnahmenausfall von 480'000 Franken, und das Budget 2020 wurden diskussionslos genehmigt.
Gemeindepräsident Rolf Züllig dazu:
«Zehn Prozentpunkte weniger als für das Jahr 2019, das werden Sie in Ihrer Geldbörse spüren. Punkt!»
Der Steuerbedarf für das Jahr 2020 beträgt gemäss Voranschlag gut 7,2 Millionen Franken. Die Einnahmen des laufenden Jahres plus die Nachzahlungen aus dem Vorjahr werden mit 6,344 Millionen Franken berechnet. Dazu kommen Grundsteuern von 806'000 Franken. Der Einnahmenausfall in der Höhe von 65'100 Franken wird durch den Bezug aus dem Eigenkapital gedeckt, wie Züllig betonte.
Für die Sanierung im Schwimmbad wurden verschiedene Varianten geprüft. Vorgeschlagen wird die Auskleidung mit einer Folie mit der Begründung, dass dies eine langjährige Lösung bedeute. Der raue Betonboden im Kinderplanschbecken soll mit Gummigranulat ausgekleidet werden. Auch behindertengerechte Zugänge werden realisiert. Um die Attraktivität zu steigern, wird eine Breitwellenrutschbahn installiert. Der für die Sanierung nötige Kredit von 850'000 Franken wurde genehmigt.
Für den Ersatz der Schneefräse, welche seit dem Jahr 2002 in Wildhaus im Einsatz ist und bereits 2600 Betriebsstunden aufweist, fand der Kredit von 320'000 Franken die Zustimmung der Anwesenden. Gekauft wird, nachdem drei Firmen zur Offertenerstellung eingeladen wurden, eine Schneefräse der Marke Meili VM 1800. Nicht geplant war der sofortige Ersatz der Schneefräse, welche in Alt St.Johann eingesetzt wird. «Ein Maschinenschaden und daraus resultierende Reparaturkosten von rund 100'000 Franken veranlassen uns zum raschen handeln», erklärt der Gemeindepräsident. Deshalb werde der Snowbooster ersetzt und die Neuanschaffung über die laufende Rechnung finanziert.
Während der kommenden Jahre muss die Gemeinde ihre Baulandreserven um 13,2 Hektaren verkleinern. Einmal mehr zeigte Züllig das geplante Vorgehen auf. «Wir werden die Auszonungsflächen festlegen, dann hat die Bevölkerung die Möglichkeit zur partizipativen Vernehmlassung. Es werden Gespräche und Bereinigungen geführt, dann folgen die Auflage mit Teilzonenplan, die Einsprachen-Bereinigung und die Genehmigung.» Erst nach Durchführung dieses Prozesses sei die Gemeinde bezüglich Baubewilligungen wieder voll handlungsfähig.
Informiert wurde auch über den Skibus, welcher seit 1990 in Wildhaus nach einem festgelegten Fahrplan verkehrt. Während der letzten Jahre stiegen die Kosten kontinuierlich, in der Saison 2018/19 langen sie bei rund 157'000 Franken. Davon übernahm die Gemeinde knapp 98'000 Franken. Mitfinanziert wird das Angebot auch von den Bergbahnen.
«Wer in Skibekleidung unterwegs ist, kann den Skibus kostenlos benutzen, alle anderen bezahlen pro Fahrt einen Franken.»
Bezüglich der Pläne, auch in Alt St.Johann-Unterwasser einen Skibus verkehren zu lassen, betonte Züllig: «Das ist nicht so einfach. Für den Personenverkehr muss eine Konzession beantragt werden.»