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Die Bergbahnen stehen wegen dem Corona-Virus seit 16 Tagen still. Für Abo-Besitzer gibt es noch keine Rückerstattung.
Wettertechnisch hätten Schneesportbegeisterte dem März nichts entgegenzusetzten gehabt: An den meisten Tagen war der Himmel klar, die Temperaturen waren angenehm und die Schneeverhältnisse einwandfrei.
Trotz dem Verständnis für die Corona-Massnahmen des Bundes, dürfte es Saisonabo-Besitzer wurmen, dass die Lifte in den Skigebieten stillstanden. Gibt es für die entfallenen Skitage wenigstens Geld zurück?
Das Skigebiet Wildhaus hätte bei regulärem Betrieb gestern Sonntag den letzten Saisontag gehabt. Die Pisten sind allerdings schon seit 16 Tagen geschlossen. «Uns erreichten vereinzelt Anfragen, ob wir den Preis für entfallene Tage bei den Abos zurückerstatten», berichtet Jürg Schustereit, Marketingleiter der Wildhaus Bergbahnen.
Für eine verkürzte Saisondauer, zumal im letzten Saisonabschnitt, seien gemäss den allgemeinen Geschäftsbedingungen auch keine Entschädigungen vorgesehen. «Bei den neu lancierten Jahresabos ist zudem erstmals die Sommernutzung inkludiert, was einen reellen Mehrwert für unsere Gäste darstellt», sagt Schustereit. Der Start der Sommersaison ist fürs Pfingstwochenende in rund zwei Monaten geplant.
Wer für die vergangene Saison einen sogenannten Depottagesskipass erworben hatte, aber nicht mehr einsetzen konnte, kann diesen nächsten Winter an der Kasse gegen einen Tagesskipass eintauschen. Die bereits für die zwei letzten Wochen erworbenen Skipässe wurden zurückerstattet oder nicht verrechnet.
Den vorzeitigen Saisonschluss bedauern die Wildhauser. «An zwei von drei Wochenenden, an denen die Lifte stillstanden, hätten wir perfekte Bedingungen gehabt. An diesen Tagen hätten wir nochmals wertvolle Umsätze generiert», sagt Schustereit. Die Ertragsausfälle seien aber nicht zu dramatisieren, ist er sich bewusst.
Die Gesundheit von allen habe Priorität und andere touristische Unternehmen im Toggenburg hätten deutlich mehr zu kämpfen. Schustereit sagt weiter: «Hätten wir sechs oder acht Wochen vor dem geplanten Saisonende schliessen müssen, wäre der Schaden wesentlich grösser ausgefallen.»
Für die Toggenburger Bergbahnen in Unterwasser ist es zu früh, über ein Saisonende oder Rückerstattungen zu sprechen. «Wir möchten darauf hinweisen, dass die Gäste im Juni 2019 auf dem Chäserrugg noch in den Genuss eines Skitages kamen», erklärt Verkaufsleiter Alex Singenberger.
Die Toggenburger Bergbahnen hoffen auch diesen Frühsommer eine Extrarunde drehen zu können. Wer jetzt schon auf eine Rückerstattung für einen Teil seines Saisonabos hofft, muss sich also Gedulden – auf Petrus’ Laune, den Verlauf der Coronapandemie und folgende Entscheide des Bundes.