Bazenheid
Für die Optimierung des Energieparks Bazenheid braucht der ZAB den grössten Kran, den es in der Schweiz überhaupt gibt

Mit einer Auslegerlänge von 108 Metern sowie einem Einsatzgewicht von 1150 Tonnen erreicht der grösste Kran der Schweiz aussergewöhnliche Dimensionen – am Wochenende stand er in Bazenheid.

Beat Lanzendorfer
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Für die Aufbauarbeiten des Krans benötigte die Firma Emil Egger AG vier Tage.

Für die Aufbauarbeiten des Krans benötigte die Firma Emil Egger AG vier Tage.

Bild: PD

Die höchsten Gebäude der Schweiz sind der Roche Bau 2 mit 205 Metern sowie der Roche Bau 1 mit 178 Metern – beide stehen in Basel. Dahinter folgt der Prime Tower in Zürich mit einer Höhe von 126 Metern.

Mit diesen drei kann es der Kran der St.Galler Emil Egger AG nicht aufnehmen. Alle weiteren Hochhäuser der Schweiz stellt er mit einer Auslegerlänge von 108 Metern aber locker in den Schatten.

Hauptelemente wurden eingehievt

Dieser Kran, schweizweit der grösste, stand am Wochenende auf dem Gelände des Zweckverbandes Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Im Rahmen des Bauprojekts «Optimierung Energiepark Bazenheid» wurden die Hauptelemente der neuen Verbrennungslinie eingehievt – die Feuerung wie auch der neue Dampfkessel.

Das Einhieven der vier Kesselteile erforderte Millimeterarbeit.

Das Einhieven der vier Kesselteile erforderte Millimeterarbeit.

Bild: Beat Lanzendorfer (Bazenheid, 28. November 2020)

Nachdem Ende Juni die aus dem Jahr 1984 stammende Ofenlinie 3 nach 36 Betriebsjahren ausser Betrieb genommen wurde, erreichte der ZAB mit dem Einbau der neuen Feuerung und des neuen Kessels einen wichtigen Meilenstein. Die Bedeutung dieses Ereignisses lässt sich auch dadurch erahnen, dass Michael Egger, Geschäftsführer der Emil Egger AG, persönlich vor Ort war und die Arbeiten leitete.

Michael Egger, Geschäftsführer der Emil Egger AG

Michael Egger, Geschäftsführer der Emil Egger AG

Bild: Beat Lanzendorfer (Bazenheid, 28. November 2020)

«Der Kran befindet sich seit 2017 im Besitz der Firma. Weltweit gibt es etwa 30 bis 40 davon, in Europa vier bis fünf», sagte Michael Egger. Jährlich sei der Kran rund fünfmal im In- und Ausland im Einsatz. Er sei froh, sei es windstill, den der Einbau der vier Kesselteile sei Millimeterarbeit und immerhin betrage das Gewicht des schwersten der vier Kesselteile 99 Tonnen.

Zwei weitere Firmen am Bau beteiligt

Am Bau beteiligt ist auch die Firma Stutz AG aus Flawil. Sie war für die Anpassungen der bestehenden Betontragkonstruktion mittels Betonfräs- sowie Betonabbrucharbeiten zuständig. Im Weiteren erstellte sie die neue Betonfundation für die Hauptstahlstützen, provisorische Holzbeläge und Absturzsicherungen um den neuen Kessel und ein neues 30 Meter hohes Treppenhaus.

«Die engen Platzverhältnisse im Schacht für die Maschinen sowie die Arbeiten in grosser Höhe waren sehr anspruchsvoll», sagte Bauführer Markus Willi. Trotz laufenden Betriebs der ZAB sei bisher aber alles reibungslos verlaufen.

Das erste von vier Teilen des neuen Dampfkessels erreicht gleich seinen Bestimmungsort.

Das erste von vier Teilen des neuen Dampfkessels erreicht gleich seinen Bestimmungsort.

Bild: Beat Lanzendorfer (Bazenheid, 28. November 2020)

Die neue Feuerung und der neue Dampfkessel werden durch die Firma Martin GmbH aus München geliefert und montiert. Das weltweit tätige Familienunternehmen wurde vor genau 100 Jahren gegründet.

Der neue Ofen, der in den Thermischen Anlagen Bazenheid eingebaut wird, ist zudem der 1000. Verbrennungsofen, welcher durch die Firma Martin in ihrer 100-jährigen Geschichte gebaut wurde.