Die Alt St.Johanner Ortsbürger sagen Ja zum Baurechtsgesuch der Toggenburg Bergbahnen AG. Der Landbedarf beträgt 500 Aren.
Nach einem Jahr Unterbruch konnte die Ortsgemeinde Alt St.Johann ihre Bürgerversammlung am Donnerstagabend durchführen. 51 Stimmberechtigte folgten der Einladung zur Teilnahme im Saal der Propstei.
Ruedi Bösch, Ortsbürger und Mitarbeiter der Bergbahnen Toggenburg AG, stellte das Projekt des geplanten Speichersees auf dem Gerstenboden vor. Er betonte: «Damit die gestiegenen Anforderungen der Gäste erfüllt werden können, braucht es vermehrt technische Beschneiung.» Es sei dem Unternehmen aber auch wichtig, mit dem geplanten Speichersee eine Aufwertung für den Sommertourismus zu schaffen.
Das Vorhaben soll auf dem Gerstenboden, einem beliebten Rastplatz am Klangweg, zwischen der Bergstation Sellamatt und Iltios, verwirklicht werden. Vorgesehen ist ein Stauvolumen von rund 90'000 Kubikmetern, wobei der Landbedarf bei 500 Aren, davon 214 Aren Wald und 150 Aren Sömmerungsgebiet, liegt.
Um den stark frequentierten Platz am Klangweg aufzuwerten, ist im oberen Bereich des Speichersees ein Flachwasserbereich geplant, wie Ruedi Bösch ausführte. Der Verwaltungsrat der Ortsbürger habe sich, wie Präsident Hubert Looser betonte, dafür ausgesprochen, die notwendige Fläche von 500 Aren im Baurecht zur Verfügung zu stellen. Die Stimmberechtigten folgten diesem Antrag mit zwei Gegenstimmen.
Die Rechnungen der Alpverwaltung Laui-Gräppelen und Mutteli und die Rechnung der Ortsgemeinde werden separat geführt. Bei der Alprechnung resultierten gut 92'000 Franken Gewinn, dies aus verschiedenen Gründen, wie Hubert Looser ausführte: «Wegen des schneearmen Winters gab es keine grossen Lawinen, so fiel der Weideunterhalt kleiner aus. Zudem brachte der stark frequentierte Parkplatz in der Laui wesentlich mehr Einnahmen, als budgetiert.»
Auch die Jahresrechnung der Ortsgemeinde zeigt mit einem Plus von rund 43'700 Franken ein gutes Resultat. Beide Rechnungsüberschüsse werden auf die jeweiligen Ausgleichsreserven gebucht. Beim Blick zurück auf das vergangene Jahr betonte der Präsident als wichtigsten Meilenstein die Inbetriebnahme der neuen Fernwärme-Heizzentrale, welche bereits für 60 Bezüger Wärme liefert.
Coronabedingt seien sowohl der geplante Tag der offenen Türe als auch das Einweihungsfest abgesagt worden. Noch hoffen die Verantwortlichen auf eine Durchführung in diesem Jahr.
Walter Looser, während fünf Jahren als Kassier und 20 Jahren als Präsident der Ortsbürger Alt St.Johann im Einsatz, wurde an der Bürgerversammlung offiziell verabschiedet. «Ohne seinen Einsatz wäre der Bau der Heizzentrale nicht so problemlos gelaufen. Er war immer vor Ort, hat organisiert, war Ansprechpartner und deshalb für uns eine unverzichtbare Hilfe», sagte Hubert Looser.
Doch nun dürfe Walter Looser das weitere Gedeihen des wichtigen Werkes sozusagen aus der zweiten Reihe beobachten, stehe aber weiterhin für Anliegen rund um die Heizzentrale zur Verfügung. Der Dank für die überreichten Geschenke und die lobenden Worte passten genau zum Wesen von Walter Looser: «Für mich war es während all der Jahre selbstverständlich, mich für die Belange der Ortsgemeinde einzusetzen», sagte er.