Faszination für Berge festhalten

WATTWIL. Durch seinen Beruf als Grafiker und Inhaber einer Werbeagentur kam der Wattwiler Simon Walther zu seiner Passion, der Fotografie. Seine Werke sind Kompositionen von Landschaften, am liebsten mit verschiedenen Stimmungen in einem Wasser gespiegelt.

Sabine Schmid
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In seinem Buch «Bergüber» werden Spiegelungen zu sehen sein wie beispielsweise diese Aufnahme von den Churfirsten. (Bild: Simon Walther)

In seinem Buch «Bergüber» werden Spiegelungen zu sehen sein wie beispielsweise diese Aufnahme von den Churfirsten. (Bild: Simon Walther)

Ein Sonnenaufgang am Horizont, im Vordergrund ein Steinmannli, daneben die Silhouette eines Menschen mit einem Fotoapparat in der Hand. So präsentiert sich Simon Walther auf seiner Internetseite. Dieses Bild, geknipst von seiner Ehefrau Evi, zeige sehr gut, worauf es ihm bei seinen Bildern geht: Um Bergpanoramen und Gedankenbilder.

Aus der Not zur Fotografie

Dass er als Industrie- und Landschaftsfotograf unterwegs sei, habe sich über seinen Beruf ergeben, blickt der 49jährige Simon Walther zurück. «Als Werber habe ich sehr viel mit Fotografen zusammengearbeitet. Sie mussten die Produkte fotografieren, für die ich die Prospekte gestaltete». Dabei sei sehr viel Organisationsarbeit angefallen, für welche Simon Walther auf seine Frau Evi zählen konnte. Aus der Not heraus musste Simon Walther einmal das Fotografieren übernehmen und merkte, dass es ihm Spass machte. «In der Folge verzichtete ich immer häufiger auf den Fotografen, eignete mit Fachwissen und Erfahrung an und habe mir dafür eine hochprofessionelle Anlage geleistet», erzählt Simon Walther. Gerade über das Fotografieren sei auch eine andere Nähe zu seinen Kunden entstanden, sagt er weiter und so hat er nebst der Kommunikation und der Grafik die Fotografie als dritte Dimension in seiner Palette hinzugefügt.

Über den Beruf zur Berufung

Sein Kundennetz, das sich über die ganze Schweiz zieht, bringt mit sich, dass Simon Walther viel unterwegs ist und so verschiedene Landschaften kennenlernt. Dies habe eine Faszination in ihm geweckt, erzählt er. Zwar gefallen ihm Stimmungen, die durch besondere Wolken- oder Wetterkonstellationen hervorgerufen werden viel mehr als die Postkarten-Idylle. «Eine besondere Spezialität von mir sind Spiegelungen, also Bilder von Bergen, die kopfüber in einem See oder Fluss zu sehen sind», erzählt er. Um solche Bilder zu realisieren, ist Simon Walther, begleitet von seiner Frau Evi, viel unterwegs. Und zwar meistens dann, wenn sonst niemand anzutreffen ist ausser den tierlichen Bewohnern des jeweiligen Lebensraums. «Immer wieder fahren wir mit der letzten Bahn auf einen Berg, warten dort auf den Sonnenuntergang und laufen im Schein von Stirnlampen zurück. Oder wir machen uns mitten in der Nacht auf den Weg, um einen Sonnenaufgang zu erleben», erzählt Simon Walther. Dies geschieht häufig im Engadin, wo die beiden in Maloja einen zweiten Geschäftssitz als «Basecamp» auserwählt haben. «Dank unserer kleinen Agentur können wir es uns erlauben, immer wieder unterwegs zu sein», ist sich Simon Walther dieses Vorteils bewusst.

Bilder finden Bewunderer

Die Bilder, die Simon Walther in der Einsamkeit macht, will er nicht für sich behalten. Er veröffentlichte immer wieder Fotos auf seiner Internetseite fernbli cke.ch. Einige seiner Freunde hätten sich daraufhin für diese interessiert und so habe er sich entschlossen, die Bilder zu verkaufen oder Aufträge für Dritte zu übernehmen. «Ich richtete mir eine eigene Internetseite ein, auf welcher eine Auslese meiner Bilder zu sehen sind», sagt er. Seine Tätigkeit als Industriefotograf bringt Simon Walther quer durch Schweiz, so dass er immer neue Aufnahmen machen kann. Diese will er nun bündeln und im Buch «Bergüber» veröffentlichen, an welchem er fleissig arbeitet.

www.sichtwerke.ch

Simon Walther Industrie- und Landschaftsfotograf aus Wattwil (Bild: pd)

Simon Walther Industrie- und Landschaftsfotograf aus Wattwil (Bild: pd)