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Die Reka reagiert mit Investitionen auf den Rückgang von Buchungen in der Wintersaison. Diese Taktik scheint aufzugehen, auch für den Sommer stimmen die Buchungen zuversichtlich.
Die Sonne scheint durch die grossen Fenster, die den Blick auf die verschneiten Churfirsten freigeben. Rund um den Esstisch stehen bunte Stühle, die neuen Boxspringbetten sind mit hellen Laken bezogen und an den Wänden hängen Blumenbilder. In derselben Farbe wie die Stühle. Es ist einladend, hier möchte man gerne seine Ferien verbringen.
«Hier» ist das Reka-Feriendorf in Wildhaus und «hier» verbringt Familie Schweizer gerne ihre Ferien. Derzeit sei rund die Hälfte der 57 Wohnungen besetzt, sagt Gastgeberin Anke Gröger. Aber schon ab nächster Woche, wenn die Sportferien losgehen, ist das Feriendorf voll ausgebucht. «Bis Ostern», fügt Anke Gröger an.
Das nehmen die Gastgeberin und Damian Pfister, Leiter Reka Ferien, nicht als selbstverständlich. Die negativen Schlagzeilen der Bergbahnen im Obertoggenburg seien in der ganzen Schweiz zu lesen gewesen und hätten einen Einbruch bei den Buchungen zur Folge gehabt, sagt Damian Pfister. «Es ist uns aber gelungen, das zu korrigieren», sagte er am Donnerstag an einer Medieninformation.
Dafür hat die Reka mehrere Massnahmen ergriffen: vermehrtes Marketing, das Verhandeln eines guten Ticketangebots mit den Bergbahnen Wildhaus und – wohl als wichtigstes – die Investition von rund 1,5 Millionen Franken in die Sanierung von 25 Wohnungen und eines Teils der Haustechnik. Das Resultat sei erfreulich: Die Buchungszahlen bewegen sich in etwa im Bereich des Vorjahres, sagt Damian Pfister.
Die neu sanierten Wohnungen stossen bei den Gästen auf grosse Akzeptanz. Obwohl: Mehr als ein «Facelifting», wie Damian Pfister es nennt, wurde bei den Ferienwohnungen nicht vorgenommen. Zudem wurde der Gemeinschaftsbereich, die «Social Area» freundlicher und heller gestaltet.
«Die Gesamterneuerung des Feriendorfs ist im Moment kein Thema, denn die Kosten wären sehr hoch.»
Die Reka hätte sich diese Investition sehr gut überlegt. Es wurde nur so viel Geld ausgegeben, wie innerhalb von zehn Jahren abgeschrieben werden kann. Einige Unsicherheiten innerhalb der Destination hätten dazu geführt, dass die Reka die Handbremse angezogen liess. «Ich bin aber überzeugt, dass diese Unsicherheiten gelöst werden und unser Feriendorf in Wildhaus eine gute Zukunft hat», sagte Damian Pfister.
Zum Erfolg des Feriendorfs Wildhaus tragen auch der Sommer und der Herbst bei. Das Rekalino-Programm mit dem Zirkus sei bei den Kindern sehr beliebt, sagt Anke Gröger. Das sorge für Buchungen in den Schulferien.
«Wir möchten unsere Ferienwohnungen aber auch in der Zwischensaison belegt haben», sagt Damian Pfister. Dafür wolle man neue Zielgruppen ansprechen, beispielsweise die so genannten «Best Agers». Für diese würde das Toggenburg viel bieten, nicht nur Wanderungen. Damian Pfister sieht ebenfalls ein Potenzial im Angebot der Klangwelt Toggenburg und bei weiteren touristischen Bestrebungen, die derzeit im Gang sind.
Die vergangenen Sommer hätten gezeigt, dass viele Schweizer ihre Ferien im eigenen Land verbringen würden. Zudem verfüge der süddeutsche Raum über viel Potenzial, das man mit gezieltem Marketing bearbeitet.
Für alle potenziellen Feriengäste gelte aber: Es muss etwas laufen, ist Damian Pfister überzeugt.
Im Reka-Feriendorf gibt es bereits einiges an Unterhaltung. Für weiteres hat man in der «Social Area» Raum geschaffen. Mit der Investition in Wildhaus könnte die Reka auf dem richtigen Weg sein: Für den Sommer 2020 liegt die Zunahme der Buchungen schon jetzt im zweistelligen Bereich.