Tipps von Ostschweizern für Ostschweizer: Wie vermeidet man Stress vor Weihnachten?

Wer kennt das nicht: Weihnachtskarten schreiben, Mails beantworten, Geschenke besorgen und dann noch an das Essen denken. Dabei kommt schnell Stress auf, während die Zeit im Dezember doch eigentlich zur besinnlichsten Zeit des Jahres gehören sollte.

Ines Biedenkapp
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Gerade vor Weihnachten kann man schnell in Stress geraten, da man den Einkauf der Geschenke, die Organisation für das Fest und die alltägliche Arbeit unter einen Hut bekommen will. (Bild: Michel Canonica)

Gerade vor Weihnachten kann man schnell in Stress geraten, da man den Einkauf der Geschenke, die Organisation für das Fest und die alltägliche Arbeit unter einen Hut bekommen will. (Bild: Michel Canonica)

In der St.Galler Innenstadt ist derzeit vieles los. Viele rennen von einem Geschäft zum nächsten, auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk. Hinzukommt die Planung des Essens, in der Schule oder an der Uni werden die letzten Prüfungen geschrieben und auf der Arbeit bereitet man schon den Jahresabschluss vor. Sprich: die Vorweihnachtszeit gilt als eine der stressigsten Wochen im Jahr.

«Beruflich stehen zu dieser Jahreszeit viele Termine an, wie beispielsweise Jahresrückblicke, Jahresabschlüsse und auch Zieldefinierungen für das kommende Jahr. Hinzu kommen Weihnachtsfeiern und Geschäftsessen», sagt Rebecca Gonzalez von den Psychiatrischen Dienste Thurgau.

«Je nachdem wie Personen beruflich und privat eingebunden sind, können da einige Termine zusammen kommen.»

Vor allem die Vorbereitungen für das Fest mit der Familie, aber auch die Einsamkeit und soziale Isolation in dieser Zeit können Stress auslösen. «Es gibt eine Vielzahl von Strategien aus dem Bereich des Stressmanagements, wie zum Beispiel Achtsamkeitsübungen, progressive Muskelentspannung, Hobbys pflegen oder Sport treiben», sagt Gonzalez weiter. «Besonders erwähnen möchte ich, dass es hilfreich sein kann, achtsam mit sich und anderen umzugehen. Es macht Sinn vorab die eigenen Erwartungen für die Weihnachtszeit für sich zu klären und mit Angehörigen zu besprechen.» Dabei müsse jeder seine eigene Balance zwischen Organisation, Flexibilität und Spontaniät finden.

Doch was machen Ostschweizer um den Stress vor Weihnachten zu vermeiden? Wir haben in der St.Galler Innenstadt nachgefragt, was es für Tipps gibt, um sich möglichst stressfrei auf das Fest vorzubereiten.

Barbara Carmenzind, 44 Jahre, Lehrerin, Rorschach

Ich finde Weniger ist Mehr. Um weniger Stress zu haben, muss man Weihnachten entrümpeln. Das fängt beispielsweise schon daheim bei der Deko an. Dazu sollte man privaten Stress vermeiden.

Hans Graf, 92 Jahre, Pensioniert, Altersheim Rehtobel

Man sollte weniger Ansprüche stellen und morgens einfach früh aufstehen. So kommt man Tagsüber dann nicht gleich in Zeitmangel. Die ganzen Ansprüche die man hat, sind ja eine persönliche Einstellung.

Maria Hufenus, 73 Jahre, Selbstständige Stadtführerin, St.Gallen

Stress macht man sich selbst. Mein Mann und ich leben beispielsweise ohne Internet und sind glücklich miteinander.

Helena Lazraj, 38 Jahre, Wedding-Plannerin, Wittenbach
Perrine Duhanaj, 39 Jahre, Mami, Oberuzwil

Stress lässt sich durch gute Planung vermeiden. (Wenn man es denn kann). Ansonsten hilft es, mit einer guten Freundin einfach einen Kaffee zu trinken.

Nina Bauer, 25 Jahre, KV und Studentin, St.Gallen

Man sollte wirklich mal ein wenig auf sich selbst achten. Beispielsweise mal ein heisses Bad nehmen oder auch einfach mal zuhause bleiben und sich ausruhen.

Laura Kurer, 37 Jahre, Dolmetscherin und Fitness-Instruktorin, Rorschacherberg

Um Stress zu vermeiden hilft einfach mal ein Wellness-Nachmittag mit Sauna oder einem Kräuterbad. Zudem hilft es auch, wenn man die Einkäufe zu Hauptzeiten vermeidet und sich auch nicht von Werbung beeinflussen lässt. Man sollte sich bewusst sein, was man wirklich braucht. Ansonsten finde ich hilft frische Luft, ein Spaziergang oder auch eine Yoga-Stunde.

Andi Schnetzer, 60 Jahre, Selbstständiger Vermögensberater, Rapperswil-Jona

Wir haben den Stress nicht, denn wir wichteln. Wir losen das nach Zahlen aus, das geht reihum und so bekommt jeder ein Geschenk. Wir sind eine grosse Familie, haben dadurch aber keinen Stress. Danach essen wir etwas Gutes und geniessen die Zeit zusammen.

Andreas Krische, 41 Jahre, Maschinen-Ingenieur, lebt derzeit in China

Wir haben keinen Stress (lacht). Wir sind extra aus China eingeflogen, um Weihnachten wieder einmal hier zu erleben.