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Sturmböen, Hagel und Schnee haben derzeit die Ostschweiz im Griff. In den Skigebieten waren die Lifte gar nicht oder nur einzeln in Betrieb.
Die zum Tief #Lolita gehörende #Kaltfront zieht aktuell von West nach Ost über die #Schweiz. Eingelagert gibt es #Gewitter und die Front wird begleitet von Sturm- und Orkanböen. Die #Blitze sind auf der Animation mit roten Punkten dargestellt. https://t.co/2HbU97BwMO (rv) pic.twitter.com/toYYwz6iHt
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) January 28, 2020
Gemäss Wetterexperte Klaus Marquardt erreichte am Dienstag eine Kaltfront die Ostschweiz, wie er gegenüber «FM1Today» sagt. Diese bringe nicht nur Kälte, sondern auch Wind mit sich. «Die Schneefallgrenze liegt bei 600 bis 800 Metern.» Gemäss Marquardt sind Schneeflocken vor allem in der Stadt St.Gallen und in Appenzell möglich. Im Bodensee-Gebiet bleibe es bei Regen.
Vom Toggenburg ins Linthgebiet gab es temporär kein Durchkommen mehr. Der Ricken war zwischen Wattwil und Gommiswald gesperrt. Gemäss Pascal Häderli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, war ein Lastwagen auf der Strasse stecken geblieben. Mithilfe eines Salzwagens wurde der Lastwagen wieder ins Rollen gebracht.
Zudem knickte in Frümsen eine grosse und jahrhundertealte Eiche wegen des Sturms um, wie Leserreporter Hans Oppliger meldete.
Im Verlauf des Nachmittags sanken die Temperaturen weiter. Über Nacht werde es soweit abkühlen, dass die Schneefallgrenze auf 500 bis 700 Meter sinke. Wetterexperte Marquart sagt weiter:
«Viele werden am Mittwochmorgen Schneeflocken oder zumindest nasse Flocken sehen. Eine Schneedecke bildet sich aber nur in den höheren Lagen.»
Zudem könne es auf dem Säntis bis zu einem halben Meter Schnee geben.
Der Wetterexperte riet zudem, Spaziergänge in der Nähe von Wäldern am Dienstag und am Mittwoch zu meiden. «Es könnten sich Äste lösen.» Die Lawinengefahr werde ebenfalls deutlich ansteigen, und:
«Für die Bergbahnen wird es schwierig, die Lifte zu betreiben. Man sollte sich vorher informieren, welche Lifte in Betrieb sind.»
Am Chäserrugg im Toggenburg mussten alle Lifte ausser Betrieb genommen werden. Wie die Toggenburg Bergbahnen auf Nachfrage mitteilen, konnten seit 11 Uhr am Dienstagmorgen wegen des Sturms weder die Skilifte noch die Gondeln fahren.
Auch am Pizol mussten die Skigäste in den Restaurants bleiben:
Zwei von elf Anlagen am Pizol konnten mittlerweile wieder in Betrieb genommen werden, wie bestätigt Klaus Nussbaumer, Geschäftsführer der Pizol Bergbahnen, bestätigt. «Wir sind froh, dass wir etwas Neuschnee kriegen.» Die Gäste seien am Dienstagmorgen bereits über allfällige Betriebseinstellungen informiert worden. Nussbaumer sagt:
«Am Vormittag mussten wir dann die Bahnen schliessen.»
«Der Wind machte sich einerseits durch die Fahnen bemerkbar, und als der Wind stärker wurde und einen gewissen Wert erreichte, nahmen wir die Sessel und Gondeln vom Seil.» Über Mittag hätten sich die Gäste in den Unterkünften oder in Restaurants befunden. Wie die Lage am Mittwoch ausschaut, kann Klaus Nussbaumer noch nicht sagen:
«Die Mitarbeiter der Bahnen entscheiden regional, ob die Lifte öffnen können, ob nur ein Teil geöffnet wird oder ob das Skigebiet ganz geschlossen bleibt.»
Die Gäste würden über die Webseite laufend informiert.
Am Flumserberg zeigte sich eine ähnliche Situation. Wegen des Sturmtiefs Lolita mussten fünf der 17 Lifte vorübergehend ausgeschaltet werden. Gemäss Stefanie Wildhaber, Mediensprecherin der Flumserberg Bergbahnen, begann es im Skigebiet kürzlich zu winden.
«Die Lage wird von unseren Liftmitarbeitern fortlaufend bewertet und die Lifte werden, wenn nötig, ausser Betrieb genommen.»
In St.Gallen erreichten die Winde gegen Mittag Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern:
#Schweiz, ACHTUNG: Durch die #Kaltfront ist es jetzt bis ins Mittelland teils zu #Orkanböen gekommen! In Zürich waren es 126 km/h und in St. Gallen 120 km/h! Auf dem Chasseral sind es 143 km/h gewesen. Zum Ablesen in die Kantone. https://t.co/v36wD8j78T /CG
— Alpinwetter | kachelmannwetter.com (@Alpinwetter) January 28, 2020
Der Thurgauer Polizei wurden zwölf Vorfälle gemeldet, bei denen es Baustellenmaterial verwehte oder Äste auf den Strassen lagen. Bei der Kantonspolizei St.Gallen gingen vorerst keine Meldungen eingegangen. Mediensprecher Pascal Häderli sagt:
«Wir hoffen, dass die Leute wegen des Sturms und des Schnees vorsichtiger auf den Strassen unterwegs sind.»
Auf der Höhe der Raststätte Ruderbach-Süd auf der Autobahn A1 bei St.Margrethen wurde ein Lieferwagen von einer Windböe erfasst. Das Fahrzeug stürzte auf ein Auto und kippte anschliessend zurück. «Es wurde niemand verletzt», sagt Pascal Häderli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Weiter seien im Kanton St.Gallen einige Bäume umgestürzt. «Weitere Meldungen gab es bislang nicht.»
Im Zeitraffer ist zu sehen, wie sich die Kaltfront in Zürich entwickelt hat:
Die #Kaltfront von Wintersturm Lolita am Flughafen #Zürich Kloten. #Zeitraffer @meteoschweiz pic.twitter.com/LsUV7PKDiU
— Andreas Hostettler (@wintimet) January 28, 2020