Zweimal rund um die Welt am Märliumzug in Tägerwilen

TÄGERWILEN. Europa, Afrika, Asien und Amerika: Gestern erzählte der Märliumzug in Tägerwilen die Geschichte «In 80 Tagen um die Welt». OK-Präsident Urs Zingg ist sehr zufrieden mit dem Gezeigten. «Wir haben Glück mit dem Wetter. Und wenn man die Strasse hochschaut, sind viele Zuschauer da.»

Barbara Hettich
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Diese junge Libelle verteilt Süssigkeiten ans Publikum. (Bild: Donato Caspari)

Diese junge Libelle verteilt Süssigkeiten ans Publikum. (Bild: Donato Caspari)

Alle 14 Wagen, gestaltet nach Bildern des verstorbenen künstlerischen Leiters Werner Eberli, sind fertig geworden und stehen nach genauem Plan abfahrbereit auf der Haupt- und zwei Nebenstrassen. Dazwischen reihen sich das phantasievoll kostümierte Fussvolk und die Musikvereine ein. «Rund 800 Leute machen beim Umzug mit», erklärt Urs Zingg. Der Umzug findet nur alle fünf oder sechs Jahre statt.

Jahreszeiten werden verkörpert

Um 14 Uhr erfolgt der Startschuss, der Fanfarenzug Kamelia aus Konstanz führt den Umzug an, gefolgt von der Trachtengruppe Schwaderloh und dem Speaker auf einem Hochstand über einem fahrbaren Mühlerad. Er begrüsst das Publikum und verspricht: «Wir zeigen Ihnen eine wunderbare Geschichte – nicht nur einmal, sondern zweimal wird der Umzug an Ihnen vorbeiziehen.» Nach dem traditionellen Teil mit Sujets der vier Jahreszeiten beginnt die Reise in London, führt nach Nord-Afrika und mit Kamelen weiter nach Indien. Elefant, Tempel samt Prinzessin und die Wildwest-Eisenbahn rollen über die Strasse.

Echte Hühner im Chinesendorf

Die Zuschauer sind begeistert, und von der VIP-Lounge winkt die Prominenz aus Politik und Wirtschaft. Nahe am Geschehen oder mitten im Umzug die vielen Kinder. Über Monate wurde für diesen Moment an Wagen und Kostümen gearbeitet. «Zwei Abende in der Woche haben wir investiert», erzählt Walter König, Wagenchef vom Chinesendorf. Fünf Familien hätten gemeinsam auf einem Bootsanhänger eine chinesische Dorflandschaft aufgebaut, in der während des Umzugs echte Hühner gackern.

Am kommenden Sonntag wird der Umzug nochmals durchgeführt.

Damen und Herren der noblen Londoner Gesellschaft. (Bild: Donato Caspari)

Damen und Herren der noblen Londoner Gesellschaft. (Bild: Donato Caspari)

Die Umzugsteilnehmer nahmen das Publikum mit auf eine Reise rund um die Welt. Da gehören auch buntbemalte Indianer mit Tomahawk, Federschmuck und Pferd dazu. (Bilder: Donato Caspari)

Die Umzugsteilnehmer nahmen das Publikum mit auf eine Reise rund um die Welt. Da gehören auch buntbemalte Indianer mit Tomahawk, Federschmuck und Pferd dazu. (Bilder: Donato Caspari)