Etwa ein Viertel der Thurgauer Schulen ist Mitglied im Netzwerk Schulnetz 21 Thurgau. Dieses bietet verschiedenartige Unterstützung im Bereich Gesundheit und – seit neustem – Nachhaltigkeit.
Larissa Flammer
larissa.flammer@thurgauerzeitung.ch
Ein gutes Schulklima für einen gesunden Lern- und Arbeitsraum schaffen, dies ist das Ziel des kantonalen Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen Thurgau. 43 Schulen machten bisher mit. «Manche sehr aktiv, andere weniger», sagt Yves Grünwald von der Perspektive Thurgau. Er hat per Anfang Jahr die Projektleitung übernommen. Seit gut einem Monat heisst das Netzwerk Schulnetz 21 Thurgau und will neben dem Aspekt Gesundheit auch Nachhaltigkeit vermitteln. «Ich versuche jetzt, den 43 Schulen die Mitgliedschaft mit diesen erweiterten Themen schmackhaft zu machen», sagt Grünwald. Ungefähr ein Viertel der Thurgauer Primar- und Sekundarschulen war oder ist im Netzwerk dabei. Der Projektleiter sagt: «Mir ist mindestens so wichtig, dass 30 Schulen wirklich aktiv mitmachen, als dass 90 Schulen nur den Vertrag unterschreiben.» Mitmachen können alle. Einige suchen von sich aus Unterstützung, andere werden von der Projektleitung angesprochen.
Drei Jahre lang begleitet das Netzwerk die Mitgliedschulen. «Wir analysieren zuerst, was die Schulen bereits machen und wo Handlungsbedarf besteht.» Die Themenfelder im Bereich Gesundheit sind Suchtmittel, Lebensfragen und Selbstbewusstsein, digitale Medien, Bewegung, Spielsucht, psychische Gesundheit, Sexualität und Ernährung. Zu all diesen Themen hält das Netzwerk mit seinen Partnern verschiedene Angebote bereit. Einerseits Unterrichtsmaterial, damit Lehrer mit ihren Schülern das Thema besprechen können. Andererseits externe Fachpersonen, welche die Schulen besuchen. «Wie werden vom Kanton und den Thurgauer Gemeinden finanziert», sagt Grünwald. Deshalb achtet er darauf, dass Fachpersonen wenn möglich aus dem Kanton kommen, damit keine Zusatzkosten entstehen. Im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung entstehen zur Zeit die ersten Angebote.
Das Netzwerk hilft Schulen aber nicht nur dabei, Inhalte den Schülern näherzubringen, es hilft auch dabei, Massnahmen umzusetzen. «Ich wünsche mir, eine Ansprechperson für alle Anliegen der Schulen zu werden. Ein Kompetenzzentrum», sagt Grünwald. Der Vorteil des Netzwerks liegt im Erfahrungsaustausch. Wenn beispielsweise eine Schule Bewegungspausen einführen will, sucht Grünwald nach Möglichkeiten und hilft bei der Umsetzung. «Wir wollen nicht das 1001. Projekt sein, sondern alle Bemühungen in den zwei Themenbereichen zusammenfassen.» Auch vorschreiben will das Netzwerk nichts, sondern unterstützen, «damit auch die nächste Generation von einer Welt und einem Schulsystem profitiert, die Freude und gesund machen».
Eine gesunde, nachhaltige Schule dient auch den Lehrern. «Wenn Lehrpersonen fit in der Thematik sind und sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, unterrichten sie besser.» Deshalb bietet das Netzwerk auch Hilfe bei Stressmanagement oder der Begrünung des Lehrerzimmers. «Die soziale Gesundheit, also die Befindlichkeit am Arbeitsplatz, ist sehr wichtig», betont Grünwald. Der Teamgeist, aufeinander zu achten, der Umgang mit Fehlern: «Ich habe das Gefühl, dem wird in Schulen noch zu wenig Beachtung geschenkt.»