FRAUENFELD: Tour de Suisse: Zum Start zwei giftige Etappen um Frauenfeld

Am Montag gaben die Tour-de-Suisse-Veranstalter die Strecken der diesjährigen Rundfahrt bekannt. Die beiden Renntage in der Thurgauer Kantonshauptstadt sind nicht zu unterschätzen. Sogar einen Bergpreis gibt es.

Mathias Frei
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Die Tour de Suisse macht im Juni Halt in Frauenfeld. (Bild: GIAN EHRENZELLER (KEYSTONE))

Die Tour de Suisse macht im Juni Halt in Frauenfeld. (Bild: GIAN EHRENZELLER (KEYSTONE))

Ein Stundenmittel von 51 Kilometern, also 18,3 Kilometer in 21 Minuten und 32 Sekunden – und das auf dem Rennvelo. Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass es dabei zum Beispiel vom Seebach den Stutz hoch nach Herdern geht. Für das Team-Zeitfahren der diesjährigen Tour de Suisse (TdS) am Samstag, 9. Juni, rechnen die Veranstalter mit dieser Durchschnittgeschwindigkeit. Diese besondere Form des Zeitfahrens – die Teams sind in Siebnerformationen auf der Strasse – bildet die erste Etappe der Rundfahrt 2018. Start und Ziel ist in Frauenfeld auf der Grossen Allmend.

Mit der Teampräsentation am Freitag, 8. Juni, dem Team-Zeitfahren am Tag drauf und der zweiten Etappe am Sonntag, 10. Juni, die ebenfalls Start und Ziel in Frauenfeld hat, wird die Thurgauer Kantonshauptstadt drei Tage zum Nabel der Radsport-Welt.

Eine Bergpreis-Wertung in Kalchrain

Am Montag hat die sportliche Leitung der Tour de Suisse die diesjährigen Strecken- und Höhenprofile bekannt gegeben. Dabei haben es die beiden Frauenfelder Etappen durchaus in sich. Start des Team-Zeitfahrens vom Samstag ist südöstlich der Pferderennbahn. Über Thur- und Weststrasse sowie Rorerbrücke geht es nach Weiningen hoch. Eine kurze Abfahrt, dann der Aufstieg nach Herdern. Über die Hauptstrasse führt die Strecke hinunter nach Pfyn, wo es flach durch Felben-Wellhausen wieder zurück auf die Grosse Allmend geht. Steigung und Gefälle betragen je 190 Meter. Das erste Team startet um 15.20 Uhr, das letzte Team sollte den Kurs gute zwei Stunden später bewältigt haben. «Ein Mannschaftszeitfahren gab es seit Jahren nicht mehr und verspricht grosse Spannung im Kampf um das erste Leadertrikot der TdS 2018», sagt David Loosli, Sportlicher Direktor der TdS.

Auch die zweite Etappe, die am Sonntag über die Bühne geht, ist ein Rundkurs. Dieser muss viermal bewältigt werden, was für die Zuschauer sehr attraktiv ist. Insgesamt müssen die Profis 155 Kilometer unter die Pneus nehmen. Start ist um 13.35 Uhr wiederum auf der Grossen Allmend. Bei einem Stundenschnitt von 44 Kilometern sollte der Sieger um 17.10 Uhr über die Ziellinie fahren. Auch diese Strecke hat durchaus ihre Steigungen. Gleichwohl wird ein schnelles Rennen erwartet. Insgesamt geht es je knapp 2000 Meter auf- und wieder abwärts. Ab Frauenfeld peilen die Fahrer Warth an und steuern über Buch an Uerschausen vorbei durchs Seebachtal nach Nussbaumen. Dort geht es weiter über Hüttwilen hoch nach Kalchrain zur Bergpreiswertung. Über Herdern und Gündelhart führt die Strecke nach Hörhausen. Von hier fahren die Profisportler tendenziell abwärts über Pfyn und Felben-Wellhausen zurück auf die Grosse Allmend.

Bereits am Freitag, 8. Juni, findet in Frauenfeld die TdS- Teampräsentation statt. «Die 18 Teams der UCI WorldTour sowie die drei Equipen mit einer Wildcard werden dem Publikum in einem spannenden Format vorgestellt», kündigt die sportliche Leitung der TdS an.

Fahrer haben keine Zeit für schöne Landschaft

Wie Anders Stokholm, Präsident des veranstaltenden Vereins «Tour de Suisse HUB Frauenfeld», erklärt, steckt Streckenchef Urban Kaiser vom Verein hinter den zwei Rundkursen – in enger Zusammenarbeit mit der TdS-Leitung. Für Stokholm stehen die beiden Routen unter dem Motto «Stadt und Land mitenand». Die Fahrer hätten zwar keine Zeit, die schöne Landschaft zwischen Thurtal und Seerücken zu geniessen, dafür umso mehr die Zuschauer, die den zwei Etappen beiwohnten.

Weil das Schweizer Fernsehen am Samstag und Sonntag jeweils zweieinhalb Stunden live vom Rennen sende, sei es natürlich das Ziel gewesen, die Region von ihrer touristisch attraktiven Seite zu präsentieren. Auf der Grossen Allmend hofft er auf Volksfestcharakter mit Tausenden Besuchern. Zudem werde es an beiden Renntagen verschiedene Aktivitäten entlang der gesamten Strecke geben. Wie Stokholm verrät, kennt er zwar alle Teilstücke der beiden Routen. Die Etappen als Ganzes auf dem Velosattel habe er aber noch vor sich.

2018, 2020 und 2022 kommt Tour de Suisse

1975 und zuletzt 1996 machte die Tour de Suisse, die viertgrösste Radrundfahrt der Welt, Halt in Frauenfeld. Nun kommt die Thurgauer Kantonshauptstadt dreimal innert kurzer Zeit (2018, 2020, 2022) in den Genuss, über ein Wochenende Start- oder Zielort der TdS zu sein. Das haben der Verein «Tour de Suisse HUB Frauenfeld» und die TdS-Direktion 2017 vertraglich festgehalten. (ma)

www.tds-frauenfeld.ch