Geht es nach dem Stadtrat, übergibt die Stadt der Stiftung Sandhalle die Parzelle zwischen Turnfabrik und Tennishalle im Baurecht. Dort soll für rund 3,5 Millionen Franken ein Beachhouse entstehen. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.
Samuel Koch
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Eine Ampel leuchtet noch orange. Ob sie ihre Farbe auf Grün oder Rot wechselt, entscheidet sich voraussichtlich Ende März, wenn der Gemeinderat an seiner Sitzung über den Baurechtsvertrag mit der Stiftung Sandhalle entscheiden wird. In seiner Botschaft legt der Stadtrat dem Gemeinderat vor, der Stiftung die rund 3500 Quadratmeter grosse Parzelle zwischen Turnfabrik und Tennishalle auf dem Areal der Kleinen Allmend in einem für 30 Jahre gültigen Baurecht zu überlassen (siehe Karte).
Sofern das Stadtparlament zustimmt, erhält die Stiftung das Recht, auf dem bisher vom Fussballclub genutzten Land für einen jährlichen Zins von 4700 Franken «eine Sportanlage mit Aussenfeldern zu erstellen». Möglich wird das für die nicht gewinnorientierte Stiftung Sandhalle erst, «wenn die komplette Finanzierung des Projektes sichergestellt werden kann», heisst es in der Botschaft des Stadtrates an den Gemeinderat. Die Finanzierbarkeit schätzt der Stadtrat denn auch als Hauptrisiko ein, das er gleichzeitig als minimal einstuft. «Die Auswirkungen auf den städtischen Finanzhaushalt sind marginal», hält er fest und schreibt, dass die durch das Bauprojekt wegfallenden Einnahmen aus der Vermietung des bestehenden Fussballfeldes vollständig kompensiert werden.
Der Stadtrat glaubt, dass durch den Bau die Attraktivität des Standortes Frauenfeld und der Sportanlagen Kleine Allmend ganzjährig gesteigert werden kann. «Neben einem Leistungszentrum für Hallenvolleyball in Amriswil kann sich Frauenfeld als Ausbildungs- und Leistungszentrum für Beachvolleyball und Beachsoccer im Thurgau und in der Ostschweiz etablieren», schreibt der Stadtrat. Auch deshalb unterstütze das kantonale Sportamt die Pläne. Zudem stünde die Sandhalle für Schul- und Breitensport zur Verfügung.
Für den Stadtrat ist klar, dass dank der neuen Infrastruktur «regelmässig grössere Beachvolleyball-Events mit Ausstrahlung über die ganze Region und die Landesgrenzen hinaus durchgeführt werden». Ausserdem könne die Anlage dank einer Sportunterkunft mit 48 Betten auch von anderen Vereinen und Institutionen genutzt werden. «Allgemein kann die Stadt von einer Erweiterung des städtischen Angebots an Räumlichkeiten für Vereins- und Unternehmensanlässe profitieren», so der Stadtrat. Zudem habe Beachvolleyball im Thurgau – etwa mit Grössen wie Patrick Heuscher oder Sascha Heyer – eine Spitzensport-Tradition. Insgesamt meint der Stadtrat, dass mit dem Bau einer Anlage ein zusätzlicher Nutzen für die Stadt generiert werde. «Die neue Anlage fügt sich funktionell sehr gut ins Gesamtkonzept der Sportanlagen auf der Kleinen Allmend ein.» Zudem passe sie sich auch städtebaulich gut an die im Hummel-Areal bereits bestehenden und privat betrieben Anlagen wie Tennishalle, Turnfabrik und Schwinghalle ein.
Zuerst geht das Geschäft zur zuständigen Geschäftsprüfungskommission. Dann entscheidet der Gemeinderat, ob er die Ampel auf Rot oder Grün stellt.