Sturm verursacht grosse Waldschäden im Appenzellerland und zerstört Seilpark Kronberg

«Vaia» hat in der Nacht auf Dienstag ganze Arbeit geleistet: Im gesamten Appenzellerland entstanden grosse Waldschäden. Der Seilpark Kronberg ist total verwüstet und deshalb derzeit geschlossen.

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Über dem Wanderweg im Gebiet Höggwald in Stein liegen umgeknickte Bäume. (Bild: pd)

Über dem Wanderweg im Gebiet Höggwald in Stein liegen umgeknickte Bäume. (Bild: pd)

(maw) In Appenzell Ausserrhoden verursachte Sturm «Vaia» im Wald stellenweise grosse Schäden. Auf dem Gemeindegebiet von Hundwil und Stein wurden grössere Waldbestände flächendeckend umgeworfen, wie die Kantonskanzlei am Mittwoch mitteilt. Zusammenhängende Schadengebiete wurden auch im weiteren Hinterland verzeichnet. Im Mittel- und Vorderland wurden laut Mitteilung grössere und kleinere Streuschäden festgestellt. Noch kann die Höhe des Schadens nicht beziffert werden.

Der Sturm hat in diesem Waldrand auf der «Lemerenwees» in Gontenbad zahlreiche Fichten geknickt. (Bild: pd)
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Im «Schneggenberg» mussten teils gebrochene, teils mit dem Wurzelteller geworfene Fichten auf verschiedenen Höhen über Boden abgesägt werden, um die Waldstrasse wieder befahrbar zu machen. (Bild: pd)
Versperrte Strasse in Hemberg. (Bild: BRK-News)
Der Baum beim Altersheim «Dreilinde» in Herisau ist umgestürzt. (Bild: Jesko Calderara)
Versperrte Strasse in Hemberg. (Bild: BRK-News)
Das Dach der Firma Elbau in Bühler wurde zerstört. (Bild: pd)
Versperrte Strasse in Hemberg. (Bild: BRK-News)

Der Sturm hat in diesem Waldrand auf der «Lemerenwees» in Gontenbad zahlreiche Fichten geknickt. (Bild: pd)

Da umgeworfene Bäume teils unter grosser Spannung stehen, warnt der Kanton vor dem Betreten der geschädigten Waldgebiete. Zudem gebe es viele instabile Bäume, die jederzeit spontan umfallen könnten. An einigen Orten werden Holzschläge nötig sein – das Betreten dieser Orte ist verboten, die Absperrungen sind zu befolgen, auch wenn noch keine Arbeiten im Gang sind.

Das Amt für Raum und Wald fordert deshalb die Bevölkerung zu grösster Vorsicht auf. Windwurfgebiete sollen nicht betreten werden – auch nicht auf Waldstrassen und signalisierten Wanderwegen.

Auch in Innerrhoden hat der Sturm heftig gewütet. Besonders betroffen sind die Bezirke Schlatt-Haslen und Gonten, wie die Staatskanzlei mitteilt. Da weiterhin kräftige Winde mit starken Böen zu erwarten sind, warnt das Oberforstamt vor dem Betreten der Sturmschadengebiete. Zahlreiche Bäume seien umgestürzt, heisst es in der Mitteilung. Die Hauptverkehrsachsen und zumindest ein Teil der Waldstrassen seien geräumt worden. Noch könne nicht abgeschätzt werden, welche Holzmenge am Boden liege. Das Oberforstamt rechnet aber mit mehr Kubikmetern Sturmholz als beim Sturm anfangs Jahr.

Im «Schneggenberg» mussten teils gebrochene, teils mit dem Wurzelteller geworfene Fichten auf verschiedene Höhen über Boden abgesägt werden, um die Waldstrasse wieder befahrbar zu machen. (Bild: pd)

Im «Schneggenberg» mussten teils gebrochene, teils mit dem Wurzelteller geworfene Fichten auf verschiedene Höhen über Boden abgesägt werden, um die Waldstrasse wieder befahrbar zu machen. (Bild: pd)

Vor dem Betreten der Sturmschadengebiete wird ebenfalls gewarnt.

Ganze Bäume sind umgeknickt, Seile gerissen, Holzleitern abgebrochen: Vom Seilpark Kronberg ist kaum mehr etwas übrig, wie der «Blick» schreibt. «Wir stehen vor einem Scherbenhaufen», sagt Verwaltungsratspräsident Markus Wetter gegenüber der Zeitung. Er befürchtet sogar, dass der Park nicht mehr aufgebaut werden kann – denn die meisten Bäume wurden zerstört. «Wir wissen gar nicht, wo wir die Kletterelemente noch aufhängen sollen», so Wetter.

Aufgeben will Wetter aber nicht. «Wahrscheinlich müssen wir uns jetzt eine Alternative zum Seilpark überlegen», sagt der Appenzeller.

Nicht das erste Mal

Markus Wetter ist nicht zum ersten Mal in diesem Jahr von Unwetterschäden betroffen. Im August wurde sein Fleisch- und Wildverarbeitungsbetrieb mit Ladengeschäft im vorarlbergischen Pettnau bei einem starken Unwetter überschwemmt. Alles stand 1,5 Meter hoch unter Wasser.