Zweikampf
Im letzten Spielzug gelingt es den Orks, eine Waldelfe zu töten: Deshalb begeistert das Fantasy-Football-Spiel Blood Bowl Jung und Alt – auch in St.Gallen

Zwei Drittel Taktik, ein Drittel Glück: Ein Fantasy-Spiel bietet Abwechslung während Corona. Der erste Final der neuen Blood-Bowl-Liga in St.Gallen wurde nun gespielt.

Leoni Noger
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Wer holt den Pokal? Nazar Tymoshenko am Final der St.Galler «Puuperbowl».

Wer holt den Pokal? Nazar Tymoshenko am Final der St.Galler «Puuperbowl».

Arthur Gamsa

Im Stadion ist Ruhe eingekehrt. Die Waldelfen haben den Ball ergriffen und wollen damit zur Endzone stürmen, aber die Orks, grosse bullige Fantasiewesen, haben sie eingekesselt. Eine Zeitlang bleibt das Spiel in einem grossen Getümmel in der Mitte des Spielteppichs stehen.
Die Coaches, der 34-jährige Marco Stark und der 13-jährige Nazar Tymoshenko, sitzen sich gegenüber und werfen konzentriert ihre Würfel.

Gespielt wird Blood Bowl mit verschiedenen Fantasiewesen als Spieler.

Gespielt wird Blood Bowl mit verschiedenen Fantasiewesen als Spieler.

Arthur Gamsa

Am Freitagabend trugen die beiden gegeneinander den Final der St.Galler «Puuperbowl» aus. Dabei handelt es sich um ein Tabletop-Spiel namens «Blood Bowl», in Anlehnung an die amerikanische «Super Bowl». Gespielt wird das Fantasy-Football-Spiel mit verschiedenen Fantasiewesen als Spieler und vielen Würfeln, die über den Erfolg oder Misserfolg eines Spielzuges entscheiden.

Fantasy-Spiel begeistert Jung und Alt weltweit

«Das Spiel besteht zu zwei Dritteln aus Taktik und einem Drittel aus Glück», sagt Karsten Tammer, selbst ein leidenschaftlicher Fantasy-Football-Spieler. Gemeinsam mit Jens Pommering, einem Einzelhändler für Brettspiele, hat er die St.Galler Blood-Bowl-Liga 2020 ins Leben gerufen. «Anstoss dafür war eigentlich der Weltcup in Dornbirn», sagt der 46-jährige Tammer. Über 1000 Spieler aus der ganzen Welt haben dort im letzten Jahr teilgenommen.

Marco Stark (links) und Nazar Tymoshenko spielen mit ihren Mannschaften um den Sieg.

Marco Stark (links) und Nazar Tymoshenko spielen mit ihren Mannschaften um den Sieg.

Arthur Gamsa

Die St.Galler Liga besteht zurzeit aus 15 Spielern aller Altersklassen. Sie alle haben ihre Fantasy-Figuren selbst zusammengebaut und bemalt. Vor dem Final wurden schon mehr als 50 Turniere im Spielfachgeschäft von Pommering an der Teufenerstrasse ausgetragen. Dort sind jeden ersten und dritten Samstag im Monat die Türen für weitere Blood-Bowl-Spiele offen.

Turniere direkt im Spielfachgeschäft

Das Finalspiel, anfangs sehr ausgeglichen, hat sich zu Gunsten der Waldelfen entwickelt. Der 13-jährige Nazar erzielt nach drei Stunden den zweiten Touchdown. Marco Stark hat das Würfelglück im Stich gelassen. In seinem letzten Spielzug gelingt es seinen Orks, immerhin noch einen der Waldelfen zu töten. «Doch noch ein dramatisches Ende», sagt Nazar, aber der Siegespokal für die «Puuperbowl» ist ihm sicher.