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Die Garderoben auf dem Pestalozzi-Sportplatz sind in die Jahre gekommen. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen und gleichzeitig eine Gemeinschaftspraxis für Kinderärzte beherbergen. Letztere sind gefragt.
Es ist eine ungewöhnliche Kombination: Im Erdgeschoss Mannschaftskabinen und Duschen, im Obergeschoss Behandlungs- und Beratungsräume. Beide Rorschacher Kinderarztpraxen wären so künftig unter einem Dach, zentral gelegen.
«Die Radiologie ist in Gehdistanz», sagt Kinderarzt Markus Bigler. Im Neubau der Regatron eröffnete das Kantonsspital St. Gallen ein Ambulatorium. Zusammen mit Bodil Leforestier-Straume führt Bigler heute bereits eine Praxis an der St. Gallerstrasse. Gemeinschaftspraxen seien heute im Trend. Insbesondere bezüglich Arbeitszeiten und Flexibilität sei diese Form attraktiv.
Für sechs Sprechzimmer und ein Beratungszimmer bietet der Neubau Platz. Die Praxis ergänzen werde voraussichtlich ein Kinderpsychologe. Eine Nachfolge für eine bestehende Kinderarztpraxis zu finden, gestalte sich grundsätzlich schwierig.
«Der Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, Rorschach für Familien attraktiver zu machen», sagt Stadtpräsident Thomas Müller. Kinderärzte seien ein wichtiger Standortfaktor. Mit dem Seebus ist die geplante Kinderarztpraxis gut erreichbar. Beim Schulhaus Pestalozzi ist bereits ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe vorhanden.
Das heutige Garderobengebäude auf dem Sportplatz Pestalozzi wurde 1954 erbaut. Es verfügt über vier Umkleiden, die allerdings mittlerweile zu klein sind. Die sanitären Anlagen seien kaum zumutbar. Markus Hundsbichler, Präsident des FC Rorschach-Goldach 17, sagt:
«Den Sportplatz Pestalozzi brauchen wir vor allem für unsere 450 Junioren.»
Auch als Ausweichmöglichkeit sei die Anlage für den Verein wichtig. Insbesondere, weil immer mehr Mädchen im Verein Fussball spielen, seien neue, separate Garderoben zwingend nötig. Der Neubau ist gegenüber des Clubhauses vorgesehen, das abgebrochen wird.
«Wir sind überzeugt, dass dies eine gute Lösung ist. Vor allem in Bezug auf das begrenzte Land, das Rorschach zur Verfügung hat», sagt Stadtpräsident Müller. Kinderarzt Bigler freut sich über eine Signalwirkung, die der Stadtrat mit diesem Projekt bewirke.
Einen Teilzonenplan hat der Rat bereits 2017 aufgelegt, um nicht vom Moratorium des neuen kantonalen Planungs- und Baugesetzes tangiert zu werden. Der Teilzonenplan wird nun ab Dienstag dem fakultativen Referendum unterstellt.
Voraussichtlich im September befinden die Rorschacher Stimmbürgerinnen und -bürger über einen Kredit von 2,2 Millionen Franken. 1,2 Millionen Franken entfallen für die Gemeinschaftspraxis, wobei die Kinderärzte den Innenausbau selber vornehmen lassen. Eine Million Franken kosten die Garderoben, der FC steuert 100000 Franken bei. Stimmt das Volk zu, könnten die Bauarbeiten im Winter starten und die Anlage bereits im Frühling 2021 in Betrieb genommen werden.