In Wittenbach wurde der Kredit für die Grüntalstrasse angenommen. Die 42 Prozent Nein-Stimmen überraschen den Gemeindepräsidenten nicht.
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Die Grüntalstrasse soll sicherer werden. Für Schüler, Velofahrer und Fussgänger. Da kann niemand dagegen sein – oder doch? Am gestrigen Abstimmungssonntag wurde die Vorlage angenommen, trotzdem stimmten über 42 Prozent Nein.
Dies obwohl sich vor der Wahl kaum jemand gegen das Projekt gewehrt hatte. Ein einziger Leserbriefschreiber empfahl ein Nein, die Verkehrsbetriebe St.Gallen kritisierten die geplante Verengung.
Ansonsten gab es – vielleicht etwas verhalten – öffentlich bekundete Zustimmung von zwei Ortsparteien.
Gemeindepräsident Oliver Gröble ist mit dem Abstimmungsresultat zufrieden. «Es ist etwas mehr als nur ein knappes Ja», erklärte er auf Anfrage. Dass das Projekt auch Gegner in der Bevölkerung habe, habe sich bei den verschiedenen Informationsanlässen abgezeichnet. Mit der Überzeugungsarbeit von Gemeindeseite sei er dennoch zufrieden. «Auf dieser Strasse prallen nun einmal verschiedene Interessen aufeinander», erklärt sich Gröble die Gegenstimmen.
Zudem sei die Stimmbeteiligung mit 1893 Stimmen, was 32,4 Prozent entspricht, verhältnismässig tief gewesen.
Mit dem am Sonntag genehmigten Kredit über 5,5 Millionen Franken sollen verschiedene Baustellen entlang der Grüntalstrasse angegangen werden: Strasse und Leitungsnetz werden saniert und mit einem Geh- und Radweg wird eine Lücke im regionalen Velonetz geschlossen. Zudem wird die Sicherheit auch im Hinblick auf das neue Schulhaus Sonnerain erhöht.
Nun soll das Projekt fertig ausgearbeitet und nach den Sommerferien aufgelegt werden, wie die Gemeinde mitteilte. Der Gemeinderat plant damit, die Arbeiten im Herbst ausschreiben und Anfang 2020 mit dem Bau beginnen zu können. Ziel sei es, bis zur Inbetriebnahme des neuen Schulhauses den Strassenabschnitt bis zum Schwimmbad fertiggestellt zu haben. Das setzt allerdings voraus, dass es beim nötigen Landerwerb und den Einspracheverhandlungen keine Verzögerungen gibt.
In Gaiserwald wurde Matthias Luterbacher (FDP) zum Nachfolger seines Parteikollegen Marcel Rey in den Gemeinderat gewählt. Von 1594 Wahlzetteln waren 143 leer, 14 ungültig und 42 entfielen auf Vereinzelte. Luterbacher kam auf 1395 von 1437 gültigen Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 27,62 Prozent. Luterbacher war bis anhin Mitglied in der Geschäftsprüfungskommission der Gemeinde und ist Geschäftsleiter der Alters- und Pflegeheime Notkeranium und Lindenhof in St. Gallen.
In Häggenschwil war Astrid Hafner-Popp die einzige Kandidatin für die Nachfolge von Schulpräsident Alan Germann. Sie verbuchte 269 der 285 Stimmen auf sich, der Rest ging an Vereinzelte. Leere Stimmzettel gingen neun ein. Hafner ist Primarschullehrerin und führt mit ihrem Mann einen Bauernhof in Lömmenschwil.
Und diese beiden sind zurückgetreten: