FLAWIL: Männergesang und dreiste Diebe

Abwechslungsreiche Gesangsvorträge und ein gewitzter Einakter haben am Unterhaltungsabend des Männerchors Eintracht Flawil gute Laune verbreitet. Der Lindensaal war bis auf den letzten Platz besetzt.

Christine Gregorin
Drucken
Immer das passende Drumherum: Für die moderneren Stücke hat sich der Männerchor Eintracht in «Casual Wear» gekleidet. (Bilder: Christine Gregorin)

Immer das passende Drumherum: Für die moderneren Stücke hat sich der Männerchor Eintracht in «Casual Wear» gekleidet. (Bilder: Christine Gregorin)

Christine Gregorin

redaktion@wilerzeitung.ch

«Soo! singed mer…», hiess das Motto, das im ersten Programmteil in kurzweiliger Art und Weise umgesetzt wurde. Die knapp 50 Sänger des Männerchors Eintracht zeigte unter der Leitung von Dirigent Paolo Vignoli die ganze Bandbreite ihres Könnens. In ebenso ansprechender wie unterhaltender Manier präsentierten die Sänger ein Programm, das Traditionelles, Modernes sowie etliche Klassiker in Einklang brachte: vom schmissigen Sound der Beach Boys, der zum Mitklatschen anregte, über eine tonlose, dafür optisch umso mehr punktende Pantomime nach Christian Morgenstern, bis hin zum gesungenen Gebet «Signore delle Cime» von Giuseppe de Marzi, das die Zuhörerinnen und Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes für einen Moment lang andächtig innehalten liess.

Anspruchsvoll und aufwendig

Eineinhalb Stunden auswendig singen, und das bisweilen in teilweise weniger geläufigen Fremdsprachen, muss gewiss als gelungene Leistung – vor welcher der Hut zu ziehen ist – bezeichnet werden. Auch wenn der eine oder andere wohl mit einem Spickzettel nachgeholfen hat. Zu erwähnen gilt es an dieser Stelle auch die beiden Instrumentalisten, die insbesondere während der modernen Interpretationen zum Einsatz kamen: Regula Dudás am RE-Piano und Dominique Destraz (Perkussion).

Singen voller Inbrunst und mit Leib und Seele haben am vergangenen Samstagabend Gestalt angenommen, jene des Männerchors Eintracht Flawil.

Präsident Ruedi Loher hatte eingangs betont, dass es das erklärte Ziel des Sängerkollegiums sei, zu zeigen, wie vielfältig Männergesang sein könne.

«Bestens erfüllt» lautet das Prädikat des Publikums, was letztlich mit einem lang anhaltenden Schlussapplaus deutlich unterstrichen wurde.

Hemdsärmeliger Klamauk

Die Irrungen und Wirrungen rund um den Schmuck im Hühnerstall auf dem Chnorzihoger sorgten im zweiten Programmteil für herzhafte Lacher. Babettli (Steffi Schmitter) und Joggi Kummer (Hampi Gantenbein) führen ein beschauliches Bauernleben. Bis Ganovin Elvira (Monika Wirth) und ihr Komplize Konrad (Werner Eicher) ihren Hof als Versteck für ihr Diebesgut aussuchen. Das alte «Chrüterhexli» Martha (Margrith Cadurisch) ist ebenfalls mit allen Wassern gewaschen und Dorfpolizist Päuli (Heinz Kuhn) entpuppt sich als Angsthase, was er indes mit reichlich Machogehabe zu kaschieren versucht.

Witzig, spritzig, und spielfreudig - so kam die Charmeoffensive denn auch beim Publikum an. Man darf durchaus gespannt sein auf die nächste Auflage des Unterhaltungsabends in zwei Jahren. Ist es doch immer wieder erstaunlich, was der Chor auf die Bühne zaubert.