Zwei Kandidaten treten für das Amt des Eschliker Schulpräsidenten an. Am Donnerstag buhlten sie um die Gunst der Wähler. Ihre Standpunkte unterscheiden sich wenig.
Sandra Grünenfelder
Jung, beruflich erfolgreich, und in Eschlikon zu Hause – zumindest was Tanja Bosshard betrifft. Denn bei Linus Köppel verzögert sich der Umzug von Wilen nach Eschlikon noch ein wenig. Trotzdem, die Kandidatin und der Kandidat für das Schulpräsidium unterscheiden sich wenig. Einzig politisch würde sich Bosshard zwischen FDP und SVP einordnen, während Köppel sich etwas mehr in Richtung links positioniert. «So ziemlich genau zwischen CVP und FDP», antwortete er auf die Frage aus dem Publikum. Dies war wohl die deutlichste Differenz an der Podiumsdiskussion am Donnerstagabend in Wallenwil.
Die zwei Politneulinge buhlen bei der Wahl am 12. Februar um die Nachfolge von Susanna Koller. Unter der Leitung von Thomas Rutishauser, dem Vorsitzenden der Eschliker Interpartei, präsentierten sich am Podium auch die bisherigen Behördenmitglieder Ariana Brühwiler, Beat Müller und Pascal Nesci der Bevölkerung. Ebenfalls stellte sich Markus Lumpert vor. Der Eschliker Autor kandidiert ebenfalls für einen Sitz in der Schulbehörde (siehe Infobox).
Nachdem es Rutishauser nur bedingt geschafft hatte, die beiden Kandidaten für das Schulpräsidium aus der Reserve zu locken, öffnete er die Diskussionsrunde für das Publikum. Aber auch hier blieben sowohl Tanja Bosshards als auch Köppels Aussagen eher vage. Die Versicherungsfachfrau sowie der Kantonslehrer stehen geschlossen hinter dem neuen Lehrplan, wollen soziale Werte in der Schule künftig mehr gewichten und mit der Schulbehörde an nachhaltigen Entwicklungsstrategien für die Schulgemeinde arbeiten.
Etwas Bewegung brachte die Frage nach einer möglichen Fusion mit der politischen Gemeinde ins Spiel. Das sei schlussendlich ein Entscheid, den die Eschliker Bevölkerung treffe, meinte Ökonom und Kantonsschullehrer Köppel. Er sei weder dagegen noch dafür. «Vor einer Fusion ist jedoch eine saubere Auslegeordnung entscheidend», erklärte er. «Man muss sich auch überlegen, ob es sinnvoll ist horizontal, also mit anderen Schulen zu fusionieren.» Denn Kosteneinsparungen seien nicht per se gegeben.
Tanja Bosshard möchte das Thema «proaktiv» angehen. Ein Entscheid sollte aber genau überdacht sein. «Eine Einheitsgemeinde macht nur Sinn, wenn sie erhebliche Vorteile für die gesamte Bevölkerung und nicht nur ökonomischen Nutzen bringt.» Eine fixfertige Lösung habe sie allerdings nicht parat. Sie möchte als Präsidentin vor allem die Schülerinnen und Schüler in den Fokus setzen und in Zusammenarbeit mit den Behörden die beste Entscheidung treffen.