Der Uzwiler Sänger und Liedermacher Emanuel Reiter geht nach einem erfolgreichen Jahr auf Deutschland-Tournée. Mit im Gepäck ist sein neustes Lied, das morgen Freitag auf den Markt kommt.
Cédric Schneider
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Hinter dicken Zivilschutzraumtüren versteckt sich ein hell erleuchtetes Tonstudio. «Alles selbst modernisiert und eingerichtet», sagt Emanuel Reiter. Ein knappes Jahr ist es her, seit der 32-Jährige sein erstes Album «Von guten und andern Zeiten» lanciert hat. Emanuel Reiter bezeichnet seine Musik als deutschsprachigen Pop-Folk.
Er konnte mit den selbst geschriebenen Texten im vergangenen Jahr auf nationaler Ebene einige Ausrufezeichen setzen. Reiter ist mit dem Karriereverlauf zufrieden. «Ich konnte zusammen mit der Band in der Schweiz und in Deutschland über 80 Konzerte spielen und habe über 1000 Alben verkauft.» Zudem sei er mit diversen Radio- und Fernsehauftritten oft in den Medien präsent gewesen, erzählt Reiter.
Den gebürtigen Bayern zog es vor 13 Jahren aus beruflichen Gründen in die Schweiz. Er hat sich in seiner neuen Heimat Uzwil gut eingelebt. «Mein Lebensmittelpunkt befindet sich hier», sagt Reiter. Trotzdem zieht es ihn für seine nächste Mission in seine ehemalige Heimat. Er plant mit zwei Begleitern im Frühjahr und im Herbst eine Deutschland-Tournée und möchte mit seiner Musik neues Publikum erreichen. «Nachdem das Album in der Schweiz positiv aufgenommen worden ist, stellen wir uns der Aufgabe, es auch im nördlichen Nachbarland zu versuchen», sagt der Sänger und Liedermacher. Das sei eine Herausforderung, denn der Markt sei zwar um das Zehnfache grösser als jener in der Schweiz, doch es sei bei der grösseren Masse auch schwieriger aufzufallen.
Reiter arbeitet mit einem 80- Prozent-Pensum in der Projektleitung der Firma Bühler in Uzwil. Daneben treibt er seine Musikkarriere mit grossem Aufwand voran. «Ich mache von der Werbung über die Buchungen bis hin zur Albumproduktion alles selbst.» Seiner Homepage ist dies nicht anzumerken. Emanuel Reiter weiss ganz genau, wie er professionell mit der Öffentlichkeit – seinem Publikum notabene – umgehen muss. Sein neuster Wurf ist ein aufwendig produziertes Musikvideo zu seinem Song «Ich weiss nicht, wie (Die eine Liebe)», das morgen Freitag veröffentlicht wird. Das Video wurde in Arosa gedreht und kann mit Produktionen bekannter Künstler durchaus mithalten. Reiter setzt konsequent auf Videoportale, welche vor allem die jüngere Generation animieren sollen, neue Musik zu entdecken. Nach seiner Meinung haben Musikvideos eine zunehmend wichtigere Rolle im Musikgeschäft. «Musik wird heute nicht mehr nur gehört, sondern immer mehr auch geschaut», sagt er.
Darum sei es wichtig, im Internet prominent aufzutreten. «Das Erstellen eines Musikvideos kann aber gut und gerne 4000 bis 5000 Franken kosten.» Mit Hilfe von Freunden war es ihm möglich, die Kosten zu senken. Und die Kosten für die Deutschland-Tour belaufen sich auf rund 15000 Franken. «Die Finanzierung allein durch die Konzertgagen sicherzustellen, wird schwierig werden», gibt Reiter zu bedenken. Doch der Uzwiler arbeitet hart, um gross herauszukommen. «Es ist wichtig, nie aufzuhören zu träumen und mutig nach vorne zu gehen. Und die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.»