Während viele kleine Läden sterben, behauptet sich das Geschäft Tabak Fend in Gossau seit drei Generationen. Vor zehn Jahren sah die Zukunft allerdings noch düster aus.
Viele ältere Gossauer können sich noch an Elsi Fend erinnern. Viele Jahre führte sie das Geschäft Tabak Fend. «Sie stand mit 84 Jahren noch immer hinter dem Ladentresen», sagt ihr Sohn Otto Fend stolz. Übernommen hat Elsi Fend den Laden von ihrem Schwiegervater. Markus Fend eröffnete Tabak Fend 1934. Anfangs verkaufte das Geschäft nicht nur Raucherwaren, sondern auch Schokolade. Zudem war es eine Papeterie und Leihbücherei. Nach und nach spezialisierte sich die Familie Fend jedoch auf Raucherwaren.
Als Elsi Fend aufhörte, wäre der Laden beinahe geschlossen worden. «Als meine Mutter den Laden führte, hatte er ein Kiosk-Image», sagt Otto Fend. Davon wollten sich Otto Fend und seine Schwester Elisabeth entfernen.
«Wir sahen so keine Chance mehr für den Laden.»
Deshalb beschlossen sie, das Geschäft grundlegend umzugestalten. Sie spezialisierten sich auf Zigarren und wechselten den Standort. Die neuen Räumlichkeiten wurden mit Antiquitäten und Holzelementen eingerichtet. «Wir wollen uns von modernen Geschäften abheben», sagt Otto Fend. Der Umbau sei erfolgreich gewesen. «Wir konnten uns in den letzten zehn Jahren einen treuen Kundenkreis aufbauen.»
Im Frühling dieses Jahres wurde der Laden zum 85-jährigen Bestehen erneut verändert. Das Geschäft wurde ausgebaut und der Humidor vergrössert. Laut dem Geschäftsleiter ist dieser das Prunkstück von Tabak Fend.
«Es ist einer der grössten begehbaren Zigarrenhumidore der Schweiz.»
Die Luftfeuchtigkeit werde zwischen 70 und 72 Prozent gehalten, damit die Zigarren nicht austrocknen und ihren Geschmack verlieren.
Abgesehen von Zigarren verkauft Tabak Fend Pfeifen, Tabak, Zigaretten sowie Whisky und Rum. Zum Geschäft gehört auch eine Lounge. Diese wird an Privatpersonen vermietet oder für Events verwendet. Kunden, die etwas Zeit haben, können sich an einen langen Tisch im Tabak Fend setzen, sagt Otto Fend. «Um den Kundenkontakt zu pflegen, offerieren wir den Leuten auch einmal etwas zu trinken.»