Seit dieser Woche stehen in der Stadt Gossau rund 40 E-Scooter und zwölf E-Bikes des deutschen Unternehmens Tier zur Verfügung. Nachdem die Stadt St.Gallen bereits vor rund einem Jahr das Selbstverleihsystem eingeführt hat, startet nun auch Gossau einen Versuch.
Sich spontan einen E-Scooter schnappen und vom Gossauer Bahnhof ins Niederdorf oder Mettendorf düsen: Das ist seit diesem Montag möglich. In Gossau können neu rund 40 E-Trottinette und rund ein Dutzend E-Bikes über eine App ausgeliehen werden. Die Fahrzeuge können am Ende der Fahrt einfach abgestellt werden, in der Nacht werden sie wieder eingesammelt. In der App werden jeweils die aktuellen Standorte aller Fahrzeuge angezeigt.
Angeboten werden die Fahrzeuge vom deutschen Unternehmen Tier. Dieses ist bereits seit über einem Jahr in St.Gallen präsent. In der Gallusstadt gehören die E-Scooter mittlerweile schon fast zum Stadtbild. 160'000 Fahrten zählte Tier im ersten Jahr in St.Gallen. Nun will auch die Stadt Gossau einen Testversuch wagen. Sie hat dem Anbieter vorerst eine Bewilligung für ein Jahr erteilt.
Es sei schwierig, abzuschätzen, ob das Angebot auch in Gossau genutzt werde, sagt Stadträtin Gaby Krapf-Gubser. Deshalb habe sich die Stadt nun für einen einjährigen Pilotversuch entschieden. Gossau habe sich nicht aktiv um das Selbstverleihsystem bemüht, sagt Krapf. «Tier ist auf uns zugekommen.»
Schon als sich die Stadt St.Gallen erste Gedanken über die E-Trottinette gemacht habe, habe es die Idee gegeben, diese gemeindeübergreifend anzubieten, damit die Nutzerinnen und Nutzer zwischen St.Gallen und Gossau hin- und herfahren können.
Sie sei gespannt, sagt Krapf, ob die Gossauerinnen und Gossauer Freude an den E-Scootern und E-Bikes finden. In einem Jahr werde der Stadtrat Bilanz ziehen und entscheiden, ob die Fahrzeuge bleiben.
Ein Augenmerk werde man auch darauf legen, wo die Trottinette überall hingestellt werden. Krapf sagt:
«Aus St.Gallen hört man, dass diese oft mitten im Weg stehen.»
In Gossau wolle man verhindern, dass die Leute über die Fahrzeuge stolpern. Diese können zwar überall auf öffentlichem Grund abgestellt werden – sofern sie kein Verkehrshindernis sind. Im Zentrum von Gossau dürfen sie aber nur auf den entsprechend gezeichneten Abstellplätzen stehen, unter anderem beim Amtshaus oder auf dem Platz vor der katholischen Kirche.
Nicht die Stadt, sondern Tier sei verantwortlich dafür, dass die Regeln eingehalten werden, betont Krapf. So nimmt auch der Anbieter Meldungen über falsch abgestellte, umgekippte oder beschädigte Fahrzeuge entgegen (stgallen@tier.app oder 043 505 14 62). «Wir werden kontrollieren, ob Reklamationen zeitnah bearbeitet werden», sagt Krapf.