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Die Gemeinde Untereggen plant eine Steuerfusssenkung um sechs auf 119 Prozentpunkte. Anfangs waren nur drei geplant. Damit hält die Gemeinde neu mit Steinach schritt.
Nach Rorschachs und Rheinecks Einwohner zahlen Untereggerinnen und Unteregger am meisten Steuern im Gemeindevergleich der Region Rorschach («Tagblatt» vom 18. Februar). Der Steuerfuss in der gut 1000-Einwohner-Gemeinde liegt aktuell bei 125 Prozentpunkten. Der Rat hat eine Reduktion um drei Prozent auf 122 Punkte vorgesehen, wie er Anfang Februar auf Anfrage bekannt gab. Nun will er der Bürgschaft gar eine Senkung um sechs Prozent beantragen, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde.
Die jährliche Sitzung mit der Geschäftsprüfungskommission (GPK) sowie positive Entwicklungen im Bereich Pflegefinanzierung zu Beginn dieses Jahres, hätten den Entscheid herbeigeführt, sagt Gemeindepräsident Norbert Rüttimann. «Wir sind zuversichtlich, den Steuerfuss in den kommenden Jahren auf diesem Niveau zu halten», sagt Rüttimann. Es sei dennoch mit Aufwandüberschüssen zu rechnen: Im Budget 2019 wird der Mehraufwand mit rund 170000 Franken ausgewiesen. Gedeckt wird der Betrag mit dem Eigenkapital, das bei knapp 3,5 Millionen Franken liegt.
Da die Gemeinde Untereggen über keine eigene Oberstufe verfügt, fallen Gebühren in den Nachbargemeinden Goldach und St. Gallen an. Die Schulgelder an die Oberstufen verursachen in Zukunft Mehrkosten: Bis zu 2500 Franken mehr muss Untereggen pro Schüler zahlen. Die künftig höheren Schülerzahlen werden das Budget deshalb in den kommenden Jahren zusätzlich belasten. Für das Budget 2019 falle diese Entwicklung noch nicht ins Gewicht, allerdings seien in den Jahren 2020 bis 2022 Mehrkosten zwischen 220000 und 460000 Franken für die Oberstufe zu erwarten.
Gleichzeitig steigt ab 2020 aber der Ertrag aus dem Finanzausgleich, da die Schülerzahl grösser wird. Diese Einnahmen kommen wiederum dem Gemeindehaushalt zu Gute.
Wie in praktisch allen Gemeinden der Region schliesst auch in Untereggen die Steuerrechnung 2018 positiv ab. In der Jahresrechnung weist die Gemeinde einen Ertragsüberschuss von rund 657000 Franken aus. Der Gemeinderat beantragt, den Ertragsüberschuss für eine Vorfinanzierung der Erneuerung der Schulanlagen zu verwenden (650000 Franken). Der Rest soll zum Eigenkapital gelegt werden.
Rund die Hälfte der Besserstellung gegenüber dem Budget 2018 basiert auf Mehrerträgen aus Einkommens- und Vermögenssteuern, Handänderungssteuern, Grundstückgewinn- und Quellensteuern sowie Grundbuchgebühren. Die andere Hälfte wurde erreicht durch Minderaufwendungen, Sparsamkeit oder Verzögerungen. Gemäss Rüttimann ist die Sanierung der Kantonsstrasse noch nicht erfolgt und Anschlussleistungen seitens der Gemeinden blieben aus.
Abschliessend über Budget, Rechnung und Steuerfuss befindet die Bürgerversammlung am 25. März in der Mehrzweckhalle.