Tourismus
«Wir müssen an diesem touristischen Knotenpunkt zwingend präsent sein»: Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer möchte die Stadt Rorschach unterstützen

Am 12. März stimmen die Rorschacherinnen und Rorschach über einen 5,9-Millionen-Kredit für die Neugestaltung des Hafenplatzes und den Bau eines Hafengebäudes mit Restaurant ab. Jetzt wird öffentlich: Auch das Tourismusbüro könnte im Gebäude untergebracht werden.

Daniel Wirth
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Seit knapp einem Jahr befindet sich die Tourist-Information in Rorschach in diesem Hafengebäude. Zuvor war sie im Hafenbahnhof auf der anderen Seite der Gleise der Seelinie untergebracht.

Seit knapp einem Jahr befindet sich die Tourist-Information in Rorschach in diesem Hafengebäude. Zuvor war sie im Hafenbahnhof auf der anderen Seite der Gleise der Seelinie untergebracht.

Rudolf Hirtl

Aktuell ist die Tourist-Information im provisorischen Hafenpavillon untergebracht. Dabei kommt die Stadt für sämtliche Infrastrukturkosten alleine auf, wie es in einer Mitteilung des Stadtrats Rorschach heisst.

Tourismus sei allerdings nicht einzig ein Stadtthema, sondern gehe die ganze Region an. Der Stadtrat stelle sich deshalb auf den Standpunkt, dass es nicht alleinige Aufgabe von Rorschach sei, der Tourismusorganisation ein Büro zur Verfügung zu stellen. Er verschliesse sich diesem Thema aber nicht und sei mit St.Gallen-Bodensee-Tourismus bereits im Gespräch.

Kirchhofer: «Ein wichtiger Knotenpunkt»

Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee-Tourismus, bestätigt das auf Anfrage. Rorschach sei ein wichtiger touristischer Knotenpunkt. Beim Hafenplatz, der früher Kabisplatz hiess, kämen die Bodenseeschifffahrt, die SBB und die Appenzeller Bahnen (AB) zusammen.

«Wir würden etwas falsch machen, wollten wir hier keine gute Situation schaffen für unsere Gäste», sagt Kirchhofer. Er ist der Ansicht, dass dies den Gästen auch etwas wert sei und deshalb ein Teil der Kosten für eine zeitgemässe Tourist-Information in Rorschach am See aus den Gast- oder Kurtaxen gedeckt werden sollte. Wenn es darum gehe, dass umliegende Gemeinden Beiträge an die Tourist-Information in Rorschach entrichten, verstehe er sich gerne als Motivator, sagt Tourismusdirektor Kirchhofer.

Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer.

Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer.

Mareycke Frehner

Beide Parteien seien sich einig, dass der Lead bei St.Gallen-Bodensee-Tourismus liege, heisst es im Communiqué der Stadt Rorschach. Die Abstimmung in zwei Wochen über die Neugestaltung des Hafenplatzes und den Neubau des Hafengebäudes sei ein wichtiger Meilenstein. Das Vorhaben sei ein weiteres Zeichen des Aufbruchs der Hafenstadt.

Eine neue Situation

Sollte sich eine Möglichkeit ergeben, die Tourist-Information ins neue Hafengebäude zu integrieren, werde der Stadtrat sicher Hand bieten. Die Stadt werde in Zukunft für diese regionale Dienstleistung die Infrastrukturkosten aber nicht mehr alleine tragen. Dafür bringt Thomas Kirchhofer Verständnis auf, wie er sagt. «Wir sind hier gefragt», sagt er.

St.Gallen-Bodensee-Tourismus hatte die Tourist-Information beim Hafenbahnhof in Rorschach per Ende 2020 eingestellt. Mit dem Wegfall des Drittverkaufsgeschäfts der SBB seien Finanzierungslücken entstanden, wurde begründet. Der Stadtrat Rorschach reagierte mit einem finanziellen Kraftakt. Er richtete eine Tourist-Information im provisorischen Hafenpavillon ein. Seit April 2022 wird sie wieder von St.Gallen-Bodensee-Tourismus geführt. Es scheint, als hätte man sich wieder gefunden.