Es soll ein einmaliges Projekt sein, das erste «Kind» der Kunsthallen Toggenburg. «Arthur Junior» nennt es sich, findet am 12. Juni statt und zeigt im ehemaligen «Magasä» ein Dutzend junge Künstler.
wattwil. Da wäre die anstehende Maturarbeit zum einen, unausweichlich für jede Maturandin und jeden Maturanden. Dann wäre da noch eine grosse Leidenschaft für Kunst und das gleich im Doppelpack. «Wir werden beides verbinden», sagten sich Maura Kressig und Sirkka Ammann und entwickelten aus der Maturaarbeit ein Ausstellungsprojekt. Da wäre aber noch ein Grund für das Vorhaben: «Uns ist beim Besuch von Kunstausstellungen immer wieder aufgefallen, welch kleiner Teil der Besucher junge Menschen sind. Wir haben beschlossen, heraus zu finden weshalb dies so sein könnte.»
Das Mittel dazu ist eine Ausstellung mit jungen Künstlern: «Mit unserem Projekt wollen wir der Jugend und den Jungen zeigen, wie spannend Kunst sein kann und alle Vorurteile über langweilige Museen über Bord werfen. Mit einer Ausstellung, die den Wünschen und Erwartungen von jungem Publikum entspricht, müsste dieses doch auch zu mobilisieren sein!»
Gesagt, getan. Ein Projektplan wurde entworfen, mit dem Mentor abgesprochen und ran ging es ans Organisieren. Maura Kressig: «Wir haben mit dem ehemaligen <Magasä> im Wattwiler Bunt einen idealen Ausstellungsort gefunden. Das alte Haus hat elf Zimmer und jedes soll je einem Künstler oder Künstlerin zur Verfügung stehen.» Das Haus, dem Abbruch geweiht, kostet die Ausstellungsmacherinnen nichts, doch etwas Geld brauchen die beiden Kantischülerinnen im sechsten Semester doch noch: «Wir sind
noch mit dem einen und anderen Sponsor in Kontakt und hoffen den Aufwand mit möglichst vielen Spenden zusammenzubringen.» Doch man ist guten Mutes, sagt Sirkka Ammann, denn bis anhin hätten sie für ihr Projekt rundherum nur positive Reaktionen ausgelöst und viel Unterstützung bekommen.
So auch von den Kunsthallen Toggenburg, kurz gesagt von «Arthur». Kressig: «Wir konnten uns an den Arthur-Wohnwagen anhängen und nennen unser Projekt ganz einfach Arthur Junior.
» Eine schöne Handvoll junger Kunstschaffenden von St. Gallen bis Bern haben die Zwei schon motivieren können. Kressig: «Wir haben Mittelschulen der halben Schweiz angeschrieben und für unser Projekt geworben.» Ammann: «Es gibt noch ein paar freie Plätze. Ausserdem möchten wir möglichst vielseitige Arbeiten zeigen, also nicht nur Bilder, sondern auch Objekte oder Performances.
Wenn jemand eine ein Graffiti ins Wohnzimmer machen will, nur zu!» Es wäre gut, wenn etwas mehr Interessierte wären als Platz vorhanden ist, weil man dann eine Auswahl treffen und damit die Qualität so hoch wie möglich halten kann, so Ammann und Kressig. Fast ein Dutzend Zimmer hat das «Magasä», vor kurzem haben die Zwei beim Stöbern noch einen versteckten Estrich gefunden, und selbst das WC steht als Ausstellungsraum zur Verfügung.
Maura Kressig: «Wer die Alterskriterien erfüllt und sich bewerben möchte, kann dies noch bis Ende April auf unserer Homepage machen.» Die Ausstellung findet dann am 12. Juni statt.